6 Der Inhalt dieses 1. Bandes ist nun folgender: Die Zelle und ihr Leben; das Blut, der Stoffwechsel, Gesundheit und Krankheit, all gemeine Krankheitsstörnngen; Fieber und Entzündung; chronische Krankheiten; Krankheits symptome, Krankheitsursachen, Naturheilkraft und organische Heilvorgänge; Naturheilmittel, allgemeine Lebensreize, Vegetarianismus und Nahrungsdiätetik; die empirischen Schulen voll Prießnitz, Schrott) und R a u s s e, kombinirtes Naturheilverfahren nach Loh- Steinbacher ' scher Methode: a) die Heilfaktoren der Restaurations- und Regenerationskuren im Allgemeinen; 1>) die Kurdiätetik in chronischen Krankheiten; c) Kursymptome; d) die speciellen Heilfaktoren an, die Bewegungskur als wesentliches Hilfsmittel in der Restaurationskur, bb, die Electricität als Heilkraft in Nervenstörungen und ergänzender Heilsaktor in Regenerationskuren. Anhang: Rechenschaftsberichte. Verfasser sagt im Abschnitt „Fieber" Folgendes: „Die Theorie des Fiebers gehört leider zu einer noch sehr dunkeln Partie unserer Kenntnisse. Man weiß aber zur Zeit, daß es unrichtig ist, wenn man das Fieber schlechtweg als eine h e i l s a m e R e a c t i o n des Organismus gegen eine in ihn ein gedrungene oder in ihm entstandene Störung hält. Das Fieber ist einfach ein schwerer Leidenszustand, welchem ein Ziel gesetzt wird durch die Herstellung des Gleichgewichts der Function, durch Regulirung der den Stoffwechsel in seinem gewöhnlichen Geleise erhaltenden Faktoren. Die chemischen Vorgänge des Stoffwechsels sind die Quellen unserer Eigenwärme; dieselben sind im Fieber stets beschleunigt, weil der die Wärme- processe sonst regulirende nervöse Apparat sich in einem lähmungs- arrigen Zustand befindet. Verfasser hätte noch beifügen sollen, daß, wenn das Fieber ein heilsamer Re actionszustand unseres Organismus wäre, kein Mensch an einem Fieber st erb en könnte und man Nichts besseres thun dürste, als jeden Fiebernden ruhig liegen und seiner Naturheilkraft zu überlassen, womit man aber schöne Geschichten erleben würde! Bezüglich der Anwendungsformen zur Bekämpfung des Fiebers sagt Verfasser : daß man früher laue Bäder angewandt, später P r i e ß n i tz seine häufigen kurz dauernden Wicklungen eingeführt und S ch r o t h die Form der länger dauernden Dreiviertelpackungen erfunden habe, welche unbedingt (?) die v o r z ü g l i ch st e Methodik bilde. Damit kann ich mich nicht einverstanden erklären, da ich alle 3 Methoden lOOfältig nachprobirt habe und zuletzt zu den Halb-Bädern mitGanzpackungen gekommen bin, wie ich sie mehrfach bei meinen Krankengeschichten beschrieben habe. Im Abschnitt „Ernährungsdiätetik", sagt Verfasser : L i e b i g hat das Verdienst, die wesentlichsten Beziehungen der Nährstoffe zum Werden und Erhalten des Menschen nachgewiesen zu haben; jedoch haben die neueren Theorien der Ernährung die Liebig'schen Sätze der Art modifieirt, daß ein rationell gepflegter Vegetaria nismus oder blutlose Nahrung ohne Zweifel eben so sehr Berechtigung der Existenz, aber noch mehr Berechtigung der Prüfung im umfassendsten Sinne bean spruchen darf." Verfasser hat auf wenigen Bogen viel geboten und es gehört schon eine ziemliche Vertrautheit mit deu verschiedenen Methoden, welche unter dem Sammelnamen „Natur- heilverfahren" coursiren, sowie einige wissenschaftliche Bildung dazu, um das Gesagte richtig begreifen zu können, was keineswegs sein Fehler ist, denn es läßt sich nun einmal n i ch t A l l e s so populär darstellen, daß z. B. schon nach flüchtigem Durchlesen dieser Schrift, wie Schilling sagt: jeder verdorbene Kaffeesieder, Handschuh macher, Schuster und Schneider und anderes erleuchtete Volk über Nacht — ein fixer N a t u r a r z t w e r d e n kann!! 3. Dr. Joh. Aug. Schilling, die Schwächezustände des mensch lichen Geschlechtes. ' Säfteverluste, örtliche Leiden, Ansteckungen, Arznei siechthum, Spermatorrhoe und Impotenz. Mit erläuternden Krankengeschichten von Dr. A. Loh. gr. 8. 158. S. Mit 2 Tafeln Abbildungen. Berlin 1877. Verlag von Th. Grieben. Preis 3 M. Diese Schrift bildet den 2. Band der L o h - S t e i n b a ch e r' s ch e n Natur- Heilmethode. Der Inhalt ist folgender: