53 fd) tupf et re., welche sich Niemand richtig deuten kann, sonst mag dieses Opus zur Propaganda für den Vegetarianismus gute Dienste thun und somit den Freunden desselben empfohlen sein. 13. Dl. Paul Niemeyer, medizinische Abhandlungen, 3. Band, enthält: Grundzüge einer klinischen Hygieine und Diätetik nebst einem Resumo über Schwindsucht und einer Beilage. Sechs Vorträge für praktische Aerzte, gr. 8. 225 S. Stuttgart 1875. Verlag von F. Enke. Preis: 4 M. 40. Ich habe die beiden ersten Bände mit ihrem reichen Inhalt: „Athmungs- und L u s t h e i l k u n d e; Grundzüge einer Radikalkur der Lungenschwind sucht" früher besprochen und kann mich drum heute darauf beschränken, den Inhalt dieser 6 Vorträge kurz anzugeben, welche nicht blos für Aerzte, sondern auch für jeden gebildeten Laien verständlich gehalten sind, da sie eigentlich g a r n i ch t s M e d i z i n i s ch e s enthalten. „Witterungsverhältnisse und Lebensgewohnheiten als Krankheitsursachen; mobile Lebens weise und antikatarrhalische Praxis; hausärztliche Klimapraxis und Abkühlung durch die Lungen; diätetische Praxis; einfache und Lungenspitzenschwindsucht; hygieinische Kranken behandlung. A n h a n g: über Theorie der Heizung und Ventilation im Allgemeinen." Des Verfassers höchst pikante Schreibweise ist bekannt und ebenso, daß er kein Freund der Apotheke, weshalb er in diesen Vorträgen die souveräne Staatsheilkunde mit ihrem noch bestehenden Arzneiaberglauben öfters geißelt und seine sarkastischen Glossen dazu macht. 14. Dr. med. A. Baginsky, Wohl und Leid des Kindes. Ueber physische Erziehung. 2. Auslge. 8. 223 S. mit Abb. Berlin 1876. Denike's Verlag. Preis 3 M., geb. 4 M. Vers, fragt im Vorwort: Ob wohl ein neues Merkchen über Kinder erziehung und Kinderpflege noch am Platze sei, nachdem v. Ammon's Buch „ M u tterpslichten " Vieltaus endsältig verbreitet sei? Er antwortet: Allerdings, denn eine andere Zeit habe anderes Verlangen und darum habe er sich entschlossen, auch sein Scherflein zu populärer Belehrung in dieser Richtung beizutragen. Vers, sagt dann in der Einleitung: Wer nicht aus Treu und Glauben dem Arzte sich überliefern, sondern selbst verstehen lernen will, was gut und was schädlich für den Körper ist, der darf sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den B a u d e s me n s ch l i ch e n K ö r p e r s kennen zu lernen, — zu lernen, welche Functionen die einzelnen Organe haben und wie sie in ihrer Thätigkeit sich gegenseitig unterstützen und fördern? Er theilt sein Schriftchen in 2 Hauptabschnitte a. Äohl des Kindes und b. Leid des Kindes und giebt im 1. Kap. eine kurze Anatomie mit gleichzeitiger Physiologie, des menschlichen Körpers, was für den Leser sein Angenehmes hat, da er sogleich erfährt, welcher Beruf jedes Organ hat. Im 2. Kap. wird die erste Pflege des Neugeborenen gelehrt, welche nicht so unbedeutend ist, wie Manche glauben, da trotz aller Gelehrsamkeit der Aerzte und ihrer weisen Vorschriften die Kindersterblichkeit eine ganz erschreckliche ist und lediglich in der Unkenntniß und Un w i s senh e i t der M ü t t e r wurzelt! Im 3. Kap. wird die erste Kindes Nahrung abgehandelt, welche die Quintessenz der Kinderdiätetik bildet; hier werde die Muttermilch, und als Er satz die A m m e n m i l ch , Kuhmilch, c o n d e n s i r t e M i l ch und die verschiedenen Präparate eingehend besprochen. Im 4. Kap. sind die Entwicklungsvorgänge und Pflege im ersten Lebensjahr (S ä u g l i n g s a l t e r) beschrieben , worunter die Ab schnitte Zahndurchbruch, Hautpflege beachtenswerth. Im 5. Kap. folgen die E n t. w i ck l u n g s v o r g ä n g e und Pflege vom 1. bis 7. Lebensjahre, wo der Verf. wieder einige treffliche Winke über richtige Erziehung und Abhärtung giebt und nun auch zur Jmpffrage übergeht; was er da aber zum Besten giebt, findet keineswegs meinen Beifall, denn es ist ein wahres Loblied für die Impfung, welche er allen Ernstes eine ungemein segensreiche Erfindung (?) nennt, die auch das zarteste Kind ohne jede Störung überwinde (?) und wodurch es einen absoluten Schutz (?) gegen den durch die Pocken bereiteten Tod erlange, was aber, wie die Er fahrung verschiedener Pockenepidemien lehrt, total verlogen ist! Wörtlich sagt Verfasser: „Man darf den Gegnern der Impfung wohl zurufen, daß sie einer schlechten Sache ♦ einen Eifer zuwenden, der, auf ein besseres Ziel gerichtet, ihren Mitmenschen ebensoviel