Der Wurayt. «Mrgm'liße Aehmklmg -es »msihlichcil NiirPers in gesunden und kranken Tagen. Herausgeber und Redacteur: Gustav Wvlbold in Dresden. 1876. Jst 12. Monatlich erscheint eine Nummer ü1Voc;en; ferner jedes Viertel jahr einelit. Vcilag e von ebenfalls! Bog.; somit jährlich 16 Bogen, preis für ganz Deutschland 5 Mk.; für Oesterreich 3 fl. Pap.; für dieSchweiz 6fr. 50 C. Zu beziehen: direct v. Herausgeber mit Franco-Zusendnng per Post bei Franco - Einsendung des Be träges, sowie d. d. Post u. d. Buchhandel. Einzelne Nummern 40 Pf. Inserate: die durchlaufende Zeile oder deren Raum 30 Pf. Fünfzehnter Jahrgang. December. Inhalt: Votivtafel: Chirurg C. M. Ho eff t. 1. Nachtrag zur Auslegung des Jmpfgesetzes. Vom Herausgeber. 2. Mein Besuch der 49. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. Schluß. Vom Herausgeber. (Korrespondenz. Inserate. Bemerkung d. Redaktion. Da in Folge des Fortschrittes auf allen Gebieten des Wisse n s sich auch die An sprüche an die Vertreter unserer Nation, die hier in Hamburg (Naturforscherver sammlung) tagen werden, steigern, so sehen wir mit Spannung den Vorträgen ent gegen , hoffelld, daß ein wirklicher Gewinn aus ihnendempra k tischen Leben zu Theil werden möge! Ferne bleibe uns aber jede theoretische Salbaderei und haarspaltende Kleinigkeitskrämerei! Diese jährlichen geistigen isthmischen Spiele müssen nicht zu Spielereien ausarten, sie müssen für das Volk wirklichen Gewinn abwerfen, denn dasselbe hat ein Recht zu fordern, daß seine Helfer (Aerzte) auch wirklich helfen!! Gin Recept zu schreiben, galt wohl früher in der Alongenzeit als ärztlicher Nimbus, das heu tigen Tages bei Licht besehen oft als ein jammervolles tsstinioninm panportatm gelte:: würde. So drängte sich z. B. in den letzten Jahren die Rachenbräune, diphtlierie, mit Allgewalt in das häusliche Glück des Familienlebens und häufte Trauer auf T r a u e r !! Aus ihrem 300-jährigen Schlafe erwacht, stand sie plötzlich und unangemeldet, eine un bekannte Größe, vor den zeitgenössischen Aerzten, die ihre Blicke ängstlich nach den Kathedern der Hochschulen richteten, von den Meistern der Kunst, von den erfahrenen Klinikern er wartete man Vorschriften und Normen zur Beseitigung dieser mysteriösen gefleckten Hekate — aber leider vergebens! Selbst rathlos der mächtigen Feindin gegenüber, überließen sie allen Praktikern die Ehre mit beliebigen eigenen Waffen den Kampf zu be ginnen und fortzuführen. Mannigfache Behandlungsweisen wurden nun vorgeschlagen, versucht und wieder verworfen. Auch theilten sich bald die Ansichten und Meinungen: ob die Krankheit als eine allgemeine Blutvergiftung zu betrachten sei, die nur durch innere Mittel bekämpft werden müsse, oder ob sie a l l e i n durch üttszere (lokale d. Red.) Behandlung zu zwingen wäre, und so tauchten dann nach dem jedes maligen individuellen Dafürhalten verschiedene M i t t e l aus. Aber allen diesen Mitteln zum Trotz häuften sich die Todesfälle in bedrohlicher Weise, es starben oft mehre Kinder eine r F a m i l i e kurz hintereinander, die von demselben Arzte mit dergleichen Sorgfalt behandelt worden waren, — ein Beweis also: daß der Helfer nicht die wirklich helfende Methode kennt, die hier darzustellen ich mir den Vorwurf gemacht habe. Chirurg C. M. Hvefft in „Sichere Heilung der Diphtheritis".