176 Hahn in nächster Nähe der Waid ein Grundstück und baute darauf ein Haus, um wäh rend der 10 Jahre seines Kontraktes eine ordentliche, gesunde Familienwohnung zu haben. Da von 1869 —1871 sich mehr und mehr eine Zimmer noth im Hochsommer einstellte, so drang Hahn wiederholt und immer ernstlicher in Fischer, seine Kontraktpflicht be züglich baldiger Erstellung eines n e u e n K u r g e b ä u des zu erfüllen und da Fischer sich trotzdem nicht rührte, so bestürmten wieder mehre Kurgäste Hahn, doch selbst ein solches aufzuführen und zeigten sich bereit, Geld dazu herbeizuschaffen; dies geschah auch, nachdem Fischer seine Einwilligung gegeben, daß H a h n an seine r Stelle einen Neu bau mit 30 Zimmern aufführe. Daraufhin machte sich Hahn cnlls Werk und stellte im Frühjahr 1872 Fischer 39 Zimmer zur Verfügung, welche derselbe aber erst dann von Gästen beziehen lassen wollte, wenn zuvor alle Räumlichkeiten der alten Waid, selbst Dach- und Scheuerta'mmern, bewohnt wären! Dadurch entstanden nun ernstliche Differenzen zwischen beiden Theilen und die Folge davon war, daß am 12. Juli 1872 Fischer den Kontrakt kündigte, Hahn das Konsultationszimmer in der Anstalt zu räumen zwang und obendrein noch einen Prozeß wegen Entschädigung von 7000 Fr. anstrengte, auf den Hahn mit einer Gegenforderung von 10,000 Fr. antwortete, sofort ein zweitesKurhaus mit 24 Zimmern und großem Speisesaal in Angriff nahm, eine neue Familienwohnung einrichtete und außerdem noch in einem bisherigen Fabrik gebäude 18 kleinere Zimmer herstellte. So entstand die Kuranstalt zur „Ob ern Waid" neben der alten oder Untern, deren Besitzer G. Fischer am 2. October d. I. gestorben ist; die Sektion ergab: Leberkrebs, welches Leiden erst in den letzten 10 Wochen symptomatisch auftrat und wogegen dann natürlich auch naturärztlich keine Hülfe mehr möglich war! Nun, lieber Leser, denke selbst darüber nach, was den frühen Tod dieses jugendlichen Vegetarianers herbei geführt haben mag; vergegenwärtige Dir die G e s ch ä s t s m ü h e n , Sorgen und A u s- regungen seit 1869, den A e r g e r und V e r d r u ß seit dem Bruchtag 1872 und wun dere Dich nicht länger, warum dieses Menschenleben auch trotz vegetarianischer Diät, herrlicher Luft, Hautpflege und A r b e i t das pythagoräische Alter vor 102 Jahren nicht erreichte! Inserate. Mr Winterkuren. Motto: Wasser thut's freilich. Hausse, Höher doch stehet die Luft, Am höchsten das Licht! JEtikli. Meine vollständig eingerichtete Triester Wasser- resp. N a t u r h e i l a n st a l t ist bei dem relativ milden Winterklima Triests vorzugsweise für Winterkuren geeignet. Selten wird der Gefrierpunkt erreicht; im Januar vor Sonnenaufgang zeigt der Thermometer meistens 3 a 4° E. über Null, dabei giebts viele sonnenhelle Tage, so daß mit Ausnahme der Borasturmtage, Luftbäder nach dem S y st e m meiner Thermodiätetik bei stark entblößtem Körper, am Karstberg hinauf an den meisten Tagen möglich sind. Arnold Rillt, naturwissenschaftlicher Arzt, zur Zeit in Triest. Die NaturlMimMt Mertsbab bei Chemnitz bietet bei herrlicher Lage, zweckmäßigster Einrichtung, sorgfältigster, vollständig medizin freier Behandlung und aufmerksamster Pflege, — Bädern jeder Art, vegetarianischer Diät, Anwendung electro-magnetischer Apparate — auch solchen Patienten, die durch Medizin keine Hülfe finden konnten, sicherste Gewähr für vollständige Heilung. Geöffnet Sommer und Winter. Anmeldungen zu richten an den Besitzer Dr. med. M e 1) tt e r, prakt. Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. H o f A i* W I Als Nahrungsmittel für Kinder und Kranke das Bor- il X 1 jjM. V II !• züglichste, um den Körper bei Kraft und Stärke zu erhalten ; sollte deshalb in keinem Hause fehlen, da es auch für Gesunde eine sehr nahr hafte und zugleich wohlschmeckende Speise ist. Versand überall hin in 1 Pfd.- Palleten ä 40 Pfennige. Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Kischbeck bei Oldendorf, Reg.-Bez. Cassel. W. C. H. Weibezahn. Verantwortlicher Redacteur, Herausgeber und Verleger: Gustav Wolbold in Dresden Rosenweg 63. III. E. — Druck von Julius Reichel in Dresden. — Für den Buchhandel zu beziehen von Theobald Grieben in Berlin.