13.10. Erfahrung am 13. lehrte, wobei vier Mann getötet wurden. Von der Mitte des Oktober an wurden Unterstände hinter dem Schützengraben angelegt, um den Witterungsunbilden besser trotzen zu können. Sie wurden immer wohnlicher ausgestaltet, auch Türen und Fenster wurden eingebaut. Das Material lieferten die Ortschaften Ehromiakowa, Derno und Oderady, die durch die feindliche Artillerie und auch durch Fliegerbomben ohnedies dem Untergang geweiht waren. Brand auf Brand entstand in diesen Orten, ein solcher am 13. — durch Flieger ver- ursacht — kostete dem Regimentstambour der Marschmusik und zwei Musikfeldwebeln das Leben. Zur leichteren Alarmierung dienten Glocken in den Unterständen, von welchen Drähte zu den Horchposten führten. Vertiefung und Berbreiterung des Stellungsgrabens, Einbau von Schießscharten, Tra¬ versen, Koffern an vorspringenden Stellungskeilen zur flankierenden Bestreichung der Front gaben eine Fülle von Arbeit, wozu am linken Flügel noch eine Neuanlage zur Verbindung mit der etwas zurückliegenden Stellung der 21er jenseits des Derno-Baches trat. Im vor¬ herrschend sandigen Boden arbeitete es sich, solange nicht Frost eintrat, zwar leicht, doch rieselten die Böschungen ebenso leicht zusammen, was Verkleidung mit Flechtwerk nötig machte und trotzdem ständiges Nachbessern erforderte. Das Eintreffen des vom Mjr. Hofmann herangeführten 25.10. XV. Marschbataillons am 25. erhöhte den Feuergewehrstand auf 2233 Mann, was endlich wieder das Ausscheiden von Reserven ermöglichte. Die Re¬ serven hakten es allerdings fast schwerer als die Abteilun¬ gen im Schützengraben. Sie mußten an der zweiten Stel¬ lung weiterbauen, Laufgräben ausheben, die beiderseits zur Verteidigung eingerichtet wur¬ den, um Einbruchsstellen ab¬ riegeln zu können, schließlich Unterkünfte bauen. Gegen Ende Oktober veranlaßte das Auftauchen zweier neuer russischer Regimenter zu aktiver Betätigung im Patrouillendienste, um Gefangene zur Feststellung einzubringen, welcher Feind nunmehr gegenüberstand. Patrouillen schlichen sich an die feindlichen Feld- 1.11. wachen heran, doch wichen diese schleunig zurück. In der Nacht zum 1. November versuchte man, feindliche Patrouillen durch langsames Lagenfeuer der Artillerie, anschließend daran durch Salvenfeuer eines vorgeschobenen Zuges anzulocken. Zwei Patrouillen zu zwanzig Mann legten sich rechts und links in Hinterhalt, doch die Russen kamen nicht. Ebenso ergebnislos 8.11. blieben alle Unternehmungen in den folgenden Nächten. Erst in der zum 8. brachte der Aber- fall von elf Russen auf die Feldwache der 1. Kompagnie den gewünschten Erfolg. Gfrt. Georg Blüthe und seine Ins. Franz Scheibl, Anton Ettmayer, Karl Kirchsteiger, Vinzenz Kocher, Franz Auer und Wilhelm Fattinger ließen sich durch die auf sie geschleuderten Handgranaten nicht einschüchtern, sondern empfingen die anstürmenden Feinde mit solcher Unerschrockenheit, daß sie die Flucht ergriffen, als ihrer drei fielen. Verfolgend brachte die Feldwache vier der Fliehenden ein. Fortan herrschte ein lebhafter Kleinkrieg der Patrouillen in allen Nächten, wenn nicht allzu greller Mondschein oder Unwetter die Streisungen unmöglich machten. Chromiakowa und der Raum an der Straße Derno—Olyka waren hiebet die bevorzugten Felder der Tätigkeit. Ohne Mißverständnisse ging es dabei nicht ab. Das unangenehmste 20.11. widerfuhr dem Korp. Joses Höll der 10., als er mit zwanzig Mann in der Nacht des 20. zur 374 Regimentskommando bei Oderady (Obst. Albori, Mjr. Benesch etc.)