zu bringen pflegten. Sie sprachen von Ablösung, Verschiebung in ganz abenteuerliche Gegenden wie Türkei, Mesopotamien, Kaukasus, Westfront usf. Wenn man längere Zeit im Felde steht, mißt man diesen Plaudereien keine Bedeutung bei, da sie ja nie richtig sind, aber man ahnt, daß etwas nicht Gewöhnliches in der Luft liegt." Mitten in dieser Ruhe wirkte es als ein großes Ereignis, als am 23. die vorgeschobene Feldwache des Hauptpostens Gladyszow auf der Straße nach Lug durch Artilleriefeuer aus dem Straßeneinräumerhause, das ihr als Stützpunkt diente, herausgeschossen wurde und Russen sich dort festsetzten. Man verzichtete auf eine Rückeroberung des allzuweit von Gladyszow entfernten und deshalb stets Sorge machenden Postens. Es war der letzte Kampfakt in dieser Gegend. Allerlei Anzeichen deuteten schon in den verflossenen Tagen darauf, daß die verbündeten Mittelmächte einen neuen großen Schlag planten. Man verlautbarte, daß in den nächsten Tagen mit allen Mitteln die Gefangennahme eigener Leute verhindert werden müsse. Just am selben Tage hatten sich Russen zwischen den Hauptposten in Gladyszow und dem vorgeschobenen Zug eingeschlichen und den mit der Fassung ahnungslos daherkommenden Telephonisten Ins. Franz Nußbaumer gefangen. Doch dieser gab den Feinden falsche Erkennungszeichen und benützte die bei deren Abgabe entstandene Schießerei, um samt Waffen und Fassung zu entspringen. Die Maschinengewehre wurden aus der Stellung gezogen und zur Beschießung von Fliegern bereitgestellt. Man wollte also dem Feinde Einblick in die eigenen Verhältnisse un¬ bedingt verwehren. Was bevorstand und wo der Schlag erfolgen sollte, wußte man freilich nicht, doch durften die Rainer annehmen, daß auf ihre Mitwirkung dabei nicht verzichtet werden dürfte. Am 25. erhielt das IV. Bataillon Marschbefehl nach Ropa. Am 26. kam das 2k. 4. Infanterieregiment Nr. 45 zur Ablösung heran. Hptm. Hofmann führte das kombinierte II. Bataillon nach Brunary Nizny an der Biala zurück. Das IV. marschierte am 26. von Ropa über Bobowa bis Zborowice, wo die deutschen Garderegimenter Kaiser Franz und Kaiserin Augusta samt Artillerie angetroffen wurden. Beim II. Bataillon Hptm. Bettes traf am 26. das Infanterieregiment Rr. 46 ein, das die Ablösung der 21er durchführte. Durch eine bayrische Infanteriedivision aufgehalten, mußte bis 16 Ahr abends in Rychwald gewartet werden. Endlich brach die Kolonne gegen Loste auf, um über Ropa den wohlbekannten Ort Grodek zu erreichen. Reuen großen Taten ging es entgegen.