stets freiwillg meldende Patrouilleure hervor. Mittlerweile war es den russischen Kanonieren, offenbar mit Hilfe eines der ruthenischen Einwohner gelungen, die in Smerekowice unter- 19.4. gebrachten Stäbe des I. Bataillons und des Regiments herauszuschießen. Am 19. traf eine Brandgranate das Haus des Regimentskommandos. Ein großer Teil der Offiziersbagagen und viele Ausrüstungsgegenstände verbrannten, fast auch die Regimentsfahne, >die Fahnen¬ führer Fldw. Poppenreiter knapp vor Zusammenbrechen öes Dachstuhles rettete. Gfrt. August Aschauer brachte den Telephonapparat in Sicherheit, Zgsf. Max Hofmann reparierte sofort im Artilleriefeuer und in der Rahe explodierender Munitionsverschläge die Leitungen. Die günstige Witterung machte sich in einer wesentlichen Verminderung des Kranken¬ standes geltend. Immerhin wirkten die bösen Tage in den Karpathen noch nach. Rtm. Freih. v. Korb, Hptm. Preschern (Typhus) und Lt. Kießling gingen in dieser Zeit ab. Während dieser Apriltage war die Front in mustergültiger Weise befestigt worden, hinter ihr waren gute Unterstände entstanden, die beim II. Bataillon Benes geradezu villenartigen Charakter annahmen. Das dauernd schöne Wetter in der zweiten Hälfte des Monats gestal- Stellung bei Smerekowice tele den Aufenthalt recht angenehm und die Rainer hätten nichts dagegen gehabt, hier noch längere Zeit zu verweilen. Die Karpathenkämpfe flauten nach der siegreichen Beendigung der Osterschlacht sichtlich ab, die großen Berluste und großer Verbrauch der schon schwer ersetzbaren Munition hatten die Russen tief getroffen. Sie schienen ihren Unternehmungsgeist verloren zu haben, was man auch bei Smerekowice merkte. Oblt. Poschacher erzählt über diese Zeit: „Wir lagen in den schön ausgebauten Stellun¬ gen, hatten den ganzen Tag nichts zu tun, als im leicht zu bearbeitenden Boden sie zu ver¬ bessern. Die Russen lagen uns friedlich gegenüber, kaum daß hie und da ein Schuß fiel. Bei Sonnenuntergang spielten unsere und die russischen Hornisten mehr oder minder gelungene Melodien auf ihren Hörnern und wenn unsere Landler gar ein Lied anstimmten, begleiteten sie die russischen Soldaten in ihrer Sprache und umgekehrt. Es schien, als sei der Friede an¬ gebrochen. Freund und Feind spazierte vor den Hindernissen, dort rauchte einer seine Pfeife, hier suchte ein anderer die ersten Frühlingsblumen, um sie auf eine Feldpostkarte zu kleben und mit einem sinnigen Bers seinem Schatz zu senden. Ein Tag nach dem anderen verging mit dem gleichen Einerlei, als plötzlich die Gemüter von sogenannten Küchengerüchten einiger¬ maßen in Spannung versetzt wurden, welche die Köche mit der Menage gleichsam als Zubuße 244