Eisenbahndurchlaß, wo er ihm auftrug, das Bataillon mit Ausnützung einer vom Durchlas; gegen die Kaserne ziehenden Niederung zu verschieben, um unter Mitnahme aller in diesen« Räume befindlichen 28er und Honveds beiderseits der Straße den westlichen Ortseingang an¬ zugreifen, um schließlich unter Sicherung gegen links zur Vorrückung gegen den Bahnhof ein¬ zuschwenken, den gleichzeitig das Gros der Honved anfallen sollte. Oblt. Roitinger wies die bei den Häusern an der Straße stehende 2. an, sich gedeckt im Straßengraben zur Kaserne zu verschieben. Die 1. Lt. Stadlmann, 3. Lt. Hartwagner, die Maschinengewehre und die 4. Kdt. Schwanke hatten hinter der Bahn bis zum Durchlaß zu gelangen und sich von dort mit Benützung eines von früher bestehenden Laufgrabens zum Angriff zwischen Bahn und Straße zu entwickeln. Ilm 10 Ahr 30 vormittags kam die 1. zum Biadukt. Obstlt. Lauer wartete, bis sich die anderen Teile des Bataillons angeschlossen hatten und die 2. zur Kaserne gelangt war, worauf er sich zum Brigadier begab, damit dieser die Hon- veds zum gleichzeitigen frontalen Angriff veranlasse. Kaum begann das Bataillon im Laufgraben die Borrückung, so ratterten Maschinen¬ gewehre mit Infanterie um die Wette von der Bahnstation und vom Westrand des Ortes her, gleichzeitig wirkte die russische Artillerie vom jenseitigen San-Afer flankierend. Die 2., von der Oblt. Roitinger die kräftigste Einwirkung auf den Feind erwartete, begann sich bei der Kaserne einzugraben. Er begab sich nun zu dieser und riß sie zum Sturm auf die Häuser an der Straße mit sich fort. Es gab harte Arbeit, Haus für Haus mußte genommen werden, doch die Findigkeit der Chargen, besonders des KdtAsp. Miller und die Tapferkeit der Rainer be¬ zwang jede dieser kleinen Festungen. Ein Hauptmann und 13 Russen wurden gefangen. Am 2 Ahr nachmittags war die Barcer Straße erreicht, doch erwies sich die gegenüberliegende Mauer des Schloßparkes als zur Beleidigung eingerichtet und mit zahlreichen Maschinen¬ gewehren bestück. Lt. Stadlmann meldete, daß die anderen drei Kompagnien nach harten Kämpfen um die ersten Häuser gegen die stark besetzte Häuserfront jenseits der Barcer Straße nicht weiterzukommen vermochten und sich an dem Westrande des Ortes eingraben mußten. Ohne Artillerievorbereitung war hier wie beim Schloß ein Durchdringen unmöglich. Mit dieser Meldung und der Bitte, den Frontalangriff der Honved einzuleiten, wurde der Ba¬ taillonsadjutant Kdt. Erich Schmid zum Regimentskommando abgesendet. Ankerwegs verwun¬ det, konnte er seinem Auftrag nicht nachkommen. Erst dem Fhnr. Krennmayr, der sich auch im Häuserkampfe hervorragend betätigt hatte, gelang es, bis 4 Ahr nachmittags ans Ziel zu ge¬ langen. Die 2. Kompagnie verlebte vor der stark besetzten Mauer des Schloßparkes, vergeblich auf Verstärkung und das Eingreifen der anderen Gruppen harrend, schwere Stunden. Wie beim Häuserkampfe zeichneten sich hier ganz besonders aus: Zgsf. Franz Bamer, Willibald Brandftätter, Josef Hinterberger, Georg Kaltenbrunner, Sebastian Priglauer, Korp. Johann Rainer, Gfrt. Joses Wagner, Ins. Johann Perwein, Johann Pirkner und Josef Pliem. Am 6 Ahr nachmittags traf eine Depesche des XIV. Korpskommandos ein, welche die Inmarschsetzung des IV. Marschbataillons und des Provianttrains von Iamnica nach Stany ankündigte und die Bereitstellung des Gefechtstrains zum Rückmarsch an der Kreuzung der Walddurchschläge südöstlich der Schießstätte anordnete. 3m San-Feldzuge war durch die Ereignisse nördlich der Weichsel eine jähe Wendung eingetreten. Der Druck der russischen Massen bei Zwangorod und Warschau, ihr sichtliches Streben, der deutschen 9. Armee die linke Flanke abzugewinnen, hatten Hindenburg erkennen lassen, daß nur eine radikale Zurücknahme der Streitkräfte bis an die Grenze Schlesiens und eine neue Gruppierung zwecks Einwirkung in die Flanke der nachfolgenden Russen Aussichten auf Bekämpfung der gewaltigen Übermacht eröffneten. Demgemäß war auch die Rücknahme der 1. Armee unvermeidlich, wenn auch das Armeeoberkommando sie zunächst noch anwies, eine Stellung zur Deckung der Nordflanke des Hauptheeres zu besetzen, um die sich am Süd¬ flügel günstig gestaltende große San-Schlacht bis zum Siege ausreifen lassen zu können. Als diese Absicht durch die Erfolge der Russen in der Schlacht an der Opatowka am 2. vereitelt 123