durchläuft unb, nachdem er verschiedene Flüsse, wie die Alm und Ager, aufgenommen hat, die Stadt Wels erreicht *). Vor Zeiten soll das Rinnsal der Traun eine halbe Stunde gegen die Mittagseite vom dermaligen Bette entfernt gewesen sein; der stei- nige Schottergrund um Wels und die noch erkennbare Lage des alten Flußbettes deuten allerdings darauf hin. In der historischen Zeit finden wir das Rinnsal der Traun schon gegen den Reinberg hin liegend. Als die Römer zu Wels eine Kolonie anlegten, bauten sie über die Traun eine steinerne Brücke, welche am Ende der dermaligen Stadt Wels der Lederer- gasse gegenüber und in der Mitte der vormaligen römischen Kolonie bestanden haben mag. Bei der Zerstörung von Ovilaha gieng auch die Brücke zu Grunde. Beim Wiedererblühen der Stadt Wels' ließen die Bi- schüfe von Wirzburg zur Beförderung des Verkehrs, besonders für die Pilger nach Italien, um die Mitte der heutigen Stadt eine hölzerne Brücke über die Traun schlagen. Zur Erhaltung der Brücke führten sie für die Reisenden einen Brückenzoll ein, der für den Verkehr sehr hinderlich war. Um den Verkehr vom Brückengelds endlich frei zu machen, übergab Friedrich von Rota, Minifterial der Bischöfe von Wirzburg, durch die Hand Herriand's von Leope Weingärten und Güter zu Palfensce an das Hochstift Wirzburg mit der Bedingung, daß die Brücke zum Nutzen der Pilger und der Stadt Wels von aller Maut befreit werde. Der Bischof Embricho von Wirzburg nam 1128 durch die Hände des Grafen Otakar des Jüngeren von Steyr, welcher Vogt des Bistums Wirzburg war, diese Schenkung an, bestimmte zur Aufsicht über die Brücke Albuin von Stein und übergab für die Zu- kunft die Vogtei und Gerichtsbarkeit über alle Einkünfte von St. Ae- gydius einem Bruckmeister, den die Mehrheit der Bürger zu Wels als Verwalter erwälen sollte. Um die Herhaltung der Brücke gegen Überschwemmungen und Fäulnis des Holzes zu sichern, verlieh Bi- schos Embricho jedermann, der zur Brücke durch Arbeit. Almosen und Stiftungen etwas beitragen würde, einen Ablaß der schweren Sünden auf vierzig Tage. Ebenso ertheilten der Erzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Freising. Bamberg. Regensburg und Passau Ablässe der schweren Sünden auf 40 Tage für dte Wolthäter der Brücke. Der Papst bestätigte von Pernfia aus 1135 die Schenkung Friedrich's von Rota und verlieh jenen, welche zur Herhaltung der Brücke etwas bei- tragen, einen Ablaß von 50 Tagen von schweren und läßlichen Sün- den. Bischof Rudiger von Passau ertheilte noch am 22. Februar 1230 in gleicher Absicht einen Ablaß von 15 Tagen2). Der Abt Wigand ') Die Traun erscheint urkundlich 612, 829, 906. Urk.-B., I., 82, 437. Urt. B., II., 13, 54. Nibelungen L. 21, Aveutiu 1354. *) Hoheneck, Genealogie, II.. 792—79*. Urk SS., IL, 171—72, 175. In der Urkunde und Paucharte zu Wels stimmt der Name des Papstes Alexander III. nicht zur Zeitangabe.