64 tion noch nicht ganz beruhigt und könnten sich leicht dem Auf¬ stande anschließen, wie überhaupt im Lande sich allenthalben Sympathien für den Aufstand zeigten, und man in Städten und Märkten nur den Ausgang abwartete, um sich zu erklären. Es wäre das Beste, da es schon nicht anders gienge, die Ankunft des salzburgischen Kriegsvolkes abzuwarten. Inzwischen aber wären 24 bis 30 Soldaten auf Wildenstein zu legen und die Rebellen von Salzburg und der Steiermark aus unter Androhung von Strafen zum Gehorsam zu bringen.1) Obwol man in Wien die ziemlich ablehnende Haltung des Salzburger Erzbischofs nicht recht goutierte, so war man's doch zufrieden, dass der Erzbischof für die Zukunft seine Unter¬ stützung auf alle Fälle zusicherte. In einem Schreiben (vom 19. September 16012) wird dem Erzbischof von Seite des Erzherzogs dafür 4er geziemende Dank ausgesprochen und dem der wohlgemeinte Rath beigefügt, die gegen die Aufständischen etwa beabsichtigten Pläne möglichst in Dunkel zu hüllen und dann plötzlicl1 über die ^ebellen" herzufallen. Dass die Verordneten der Stände trotz des ergangenen Verbotes von Seite des Erzherzogs in der Abordnung ihrer Commissarien zu den „Rebellen" vorgeschritten, wurde ihnen in Wien übel vermerkt. An den Landeshauptmann und den Salzamtmann3) aber ergieng neuerdings der Befehl, den Schwärzl und die anderen Rädels¬ führer „zu Händen zu bringen, ehe sie es wahrnehmen" — und die „Guardi" in Wildenstein „für den Nothfall" zu verstärken, bis dann später, „wann alsdann (das Volk im Abzüge ist, von allen Orten mehr Hilfe erzeigt werden kann." Die augenscheinliche Ohnmacht der Landesregierung, ihren Verordnungen den nöthigen Nachdruck zu verleihen, musste die l) 11. September 1601. Votum und Gutachten vom Salzamtmann betreifend der Salzflecken Rebellion. K. k. R. P. A. Conc. a) 19. September 1601, Wien. Mathias an Wolf Dietrich. K. k. Re¬ gierungsarchiv zu Salzburg. 3) 18. September 1601, Wien. K. k. R. F. A. Copie.