23 eine bedeutende Mindereinnahme hinsichtlich des Mautgefälles sich einstellen würde. Die tüchtigen Schiffleute und Arbeiter aber würden auch anderswo unterkommen. — Schließlich folgt unter Berufung auf ihren bis jetzt immer erzeigten Gehorsam die flehentliche Bitte, sie bei ihrem Glauben zu belassen. Es ist kaum anzunehmen, dass diese Vorstellungen große Wirkung bei Hofe hervorbrachten; doch ist es auffallend, dass trotz der scharfen Antwort des Kaisers vom 16. März 1598 (siehe oben) das ganze Jahr hindurch beinahe nichts bezüglich der Reformation unternommen wurde. Ob es jedoch Gründe der äußeren Politik waren, oder, wie Eaupach meint,1) Gründe klingender Natur, wodurch der stets geldbedürftige Erzherzog2) und seine Räthe für einige Zeit von den Ständen umgestimmt wurden, ist schwer zu entscheiden. Im Salzkammergute hatte der Protestantismus nur insofern einiges Unglück zu verzeichnen, als sich der Prädicant zu Hall¬ statt „einen Schenkel" brach und der Prädicant zu Goisern „aus besonderer Verhängnus Gottes", wie der Berichterstatter3) mit Behagen auseinandersetzt, wahnsinnig wurde. Endlich aber sollte das Gewitter doch losbrechen. Am 18. October wurde eine Eeihe von Mandaten erlassen, welche erkennen ließen, dass man nun ernstlich an die Eeformation gehen würde. Den Ständen, die auf das Decret vom 16. März mit einer weitläufigen Eeplik geantwortet hatten, wurde unter Androhung der Concessionsentziehung verboten, in irgendwelcher Weise der Eeformation Hindernisse in den Weg zu legen.4) Den Prädicanten, welche in den kaiserlichen Pfarren oder in denen der katholischen Stände sesshaft waren, wurde befohlen, binnen acht 1) Raupach III. F. S. 124. 2) Seit 1592 hatte Erzherzog Mathias die Statthalterschaft in Oester-f reich inne, da Erzherzog Ernst in diesem Jahre in die Niederlande' gekommen war. Pritz II. S. 285. 3) Der Administrator zu Traunkirchen an den Salzaratmann. 1598. 3. Juni Traunkirchen. K. k. ß. F. A. Fase. Salzkammergut a. Orig. 4) Khevenhüller V. S. 1893 bis 1895.