14 Neben der Ausübung der Gerichtsbarkeit war die wichtigste Tätigkeit des Pflegers die Einhebung der Steuern. Bis ins 16. Jahr hundert war dies die Sache der Urbarämter. Seit ca. 1600 aber hatte das Pfleggericht Hüttenstein die Befugnisse des Talganer Urbar amts in seinem Bezirke selbst inne. Ursprünglich sind alle Abgaben in natura, geleistet worden, in: 16. Jahrhundert nur mehr die Voit- widder und der Voithafer, die in das Schloß Hüttenstein, ferner Käse, Schmalz und Fische, die an den Hof nach Salzburg geliefert wurden. Im Laufe des 17. Jahrhunderts ist mehrmals der Versuch gemacht worden, die letzten Naturaldrenste in Geld zu veranschlagen; doch schien das Erträgnis der Hofkammer zu gering H und so kam es, daß erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts auch diese Naturalleistungen in Geld umgesetzt wurden. Wie aus dem Stiftbuch des Jahres 1603 2 ) zu ersehen ist, haben die 198 Hüttensteiner Grundholden rund 170 fl. in Geld, ferner 15 Pfund Schmalz, 46 Metzen Hafer und 23 Schafe an jährlicher Urbarstift eingedient. Dies war aber noch der geringere Teil der Lasten, die auf den Untertanen lagen. Rechnet man den Urbar- und Vogtdienst, der neben der Holdenstift einging, hinzu, so ergibt sich eine Summe von 284 fl. an beständigem Jahreseinkommen in Geld. An Dienstkäsen sind 1210 Stück von den Almen geliefert worden und die Fischer am Abcrsce hatten die Verpflichtung, 264 Pfund Lachse (oder dafür 48 Pfund „Ehrungs-" und 396 Pfund gemeine Fische) an die Hofküche abzugeben?) Weitaus überwiegend war das Erträgnis der schwankenden Einnahmen. Bei jeder Besitzveränderung, sei es durch Kauf oder Erbschaft, wurde als Übertragnngsgebühr die sogenannte Anlait eingehoben, die durchschnittlich 400 fl. jährlich ein trug, einmal sogar über 1000 fl. ausmachte?) Daneben bestand der Dienst an Novalien, der für die Erwerbung von Grund ans dein landessürstlichen Besitz durch einen Urbarsuntertanen, schließlich aber für jede Neuerung, wie z. B. Umwandlung von Weiden in Ackerland, Anlegung eines Krautgartens, Bau eines Hauses, ja sogar für die behördlich bewilligte Aussetzung eines Ofens 6 ) zu entrichten war. * 3 4 * i) 1638 hat man die 23 Widder mit 9 fl. 1 ß 18 H, die 77 (Bergmahd-) Käse mit 7 fl. 5 / 18 4 veranschlagt. a ) Archiv des St. Gilgner Bezirksgerichts (St. G. B. G.), Cod. 193. 3 ) Von der Reichung des Hundshafers wird später die Rede sein. 4 ) Im Jahre 1719. ö ) St. G. B. ®. s Cod. 150 ex 1790.