Eingerufener für eine Fürsorge und wie wurden die landwirtschaftlichen Arbeiten geleistet beim Fehlen so vieler Arbeitskräfte und Zugtiere? Dann, wer wurde — aus der Familie oder Gemeinde — verwundet, wer geriet in feindliche Gefangenschaft, wer starb fürs Vaterland den Heldentod, wer erwarb sich Auszeichnungen? Was schrieben die von hier Eingerufenen nach Hause, welche hauptsächliche Folgen für die hiesige Gemeinde hat der Krieg gehabt? usw. Wahrlich, ein großes Versäumnis wäre es, wenn man von der jetzigen so großen und wohltuenden vaterländischen Begeisterung und allgemeinen Opferwilligkeit den späteren Haus- und Ortsbewohnern keine Kunde zurücklassen würde; jetzige Kriegsauszeichnungen in Familien und Gemeinden werden schon nach wenigen Jahr- zehnten einen sehr großen Wert haben und die heutige Begeisterung in Familien und Gemeinden fortdauern lassen. Ausnahmslos aber sollen in Stein eingegraben werden die Namen der Helden, welche jetzt fürs Vaterland verbluten und diese Steintafeln entweder in der Kirche oder an einem gut geschützten Platze des Friedhofes angebracht werden; das fordert von uns die strenge Pflicht der Dankbarkeit. Besitzer der Herrschaft Berg bei Hovrvach. Als Geschenk (20 Stunden lang und 12 Stunden breit, wie eine alte Dar- stelluug sagt) Kaiser Heinrichs II. war im Jahre 1010 das heutige obere Mühl- viertel an die Benediktinerinnen-Abi-- ^ ^r..burg in Passau AkoMmeu, von diesem Kloster kam der genau .. Besitz bald an die Passauischen Bischöfe, welche wieder verschiedene Laârilye an einzelne Edelleute zu leheu gaben, die sich zu ihren Wohnsitzen Schlösser erbauten. So entstanden die passauischen Burgen Marsbach, Tauberg, Hciichenbach, Berg bei Rohrbach und andere. Einigen Grundbesitz behielten sick diese Schloßbesitzer zum Eigenbetrieb, weswegen jeder Edelsitz auch einen Meierhof mit großen Oekonomiegebänden besaß, der meiste Grund und Boden wurde aber von ihnen an die vielen aus Bayern gekommenen Neuansiedler zu Lehen, das heißt zu Leihen gegen verschiedene Abgaben und Dienste, welche diese Siedler jährlich zu leisten hatten. Letztere waren Untertanen der Schloßbesitzer, welche man Grund- Herrschaften nannte, während diese selbst wieder den passauischen Bischöfen gegenüber Ministerialen, d. h. Dienstleute, waren. Diese Dienstleute und Herrschaften zugleich wurden nach ihren Schlössern benannt und so saßen denn auch aus Berg bei Rohrbach die „Perger". Der älteste derselben, der uns bekannt ist, war „Heinrich vom Perg", welcher 1231 bis 1241 in Urkunden vorkommt; bei den Pergern, von denen einer, nämlich Wolfgang, 1460 bis 1473 auch Pfarrer von Rohrbach war, verblieb die Herrschaft Berg bis zum Jahre 1541, doch scheinen seit dem Jahre 1430 die Rnestorser als Besitzer der Hälfte dieser Herrschaft auf, sowie auch der halbe Sitz nicht mehr passauisches sondern österreichisches Lehen war. Zu Niederkappel bestand früher auch, eine kleine Herrschaft mit einem Schlosse, als deren erste Besitzer die Raspen genannt werden. Später finden wir jedoch die Rnestorser im Besitze der Herrschaft Niederkappel und diese selbst mit der Herrschaft Berg vereinigt; wahrscheinlich ist diese Besitzveräuderuug geschehen durch die 1470 erfolgte Verehelichung der Margaretha Raspen mit- Georg Ruestorser, so daß also jetzt der Rnestorserische Anteil Bergs auch die Herrschaft Niederkappel umfaßte; der Ausdruck: Herrschaft Berg und Niederkappel scheint öfter auf. Der letzte Perger war Christoph, 1534—1541; die Schwester desselben, Magdalena, war verehelicht mit Hans von Redern, Pfleger in Weidenholz bei