68 gerichtliche und kommissariatische Gerichtsbarkeit von Linz gegen das Kommissariat Wildberg. Die Passage über diese Brücke ist ungemein lebhaft, und daher für die Fu߬ gänger ein abgesonderter Gang angebracht. *). Auch ge¬ nießt man daselbst eine vorzüglich schöne Aussicht auf die Umgegend und den Donaustrom, der oft durch An¬ schwellungen oder Eisstöße großen Schaden verursacht. Ein Arm der Donau floß einer alten Mappe beim Ma¬ gistrate zur Folge einst über die untere Holzlande der so¬ genannten Ludet zu, und kam unter der Fabrik wieder in den Hauptfluß. Wann die Brücke erbaut wurde, ist bei der Geschichte von Linz zu treffen. Platze. Viele merkwürdige Platze kann eine Stadt von mäßiger Größe wie Linz, unmöglich zahlen, aber dennoch weiset sie drei auf, welche ihr große Zierde ver- verschaffen; den Pfarrplatz, die Promenade, und den Markt- oder Hauptplatz. Den Pfarrplatz umgeben die Stadtpfarrkirche, der Dechantshof und das Schulerthürl (Ahor am Singerhause). Zu seiner Verschö¬ nerung wird stets werkthatig fortgeschritten. Wie er einst gestaltet war, kann man bei der Beschreibung der Pfarr¬ kirche antreffen. Die Promenade dehnt sich an den beiden äußeren Seiten des Landhauses aus. Dieser Platz ist ziemlich lang und breit, und mit 4 Reihen Platanen bepflanzt, wo man beinahe ckitten in der Stadt das lieblichste Grün genießt- Mehrere Banke und ein hölzerner Pavillon ma¬ chen diesen angenehmen Platz zur Unterhaltung noch be¬ quemer. Hier versammeln sich Personen aus allen Stan¬ den, um sich zu unterhalten, besonders zur schönen Jah¬ reszeit des Abends, zu welcher Zeit gewöhnlich wöchent¬ lich zwei Mal von dem gegenwärtig hier garnisonirendett *) Die zwei eisernen Gitterthore an der Seite nach der Stadt, wovon H e i n se (S. 14*) Meldung macht, wur¬ den durch einen Schlagbaum erseht. Sidht man neben der Statue des h. Johannes abwärts gegen'Westen, so er¬ blickt man auf einem Steine die Jahreszahl i6o5, so wie auf der entgegengesetzten Seite gleichfalls abwärts blickend die Jahreszahl 1679*