dorf. Verstärkungen der Armee und große technische Fort¬ schritte wurden in diesen Jahren durch des Thronfolgers Vertrauensmänner im Heerwesen, durch Conrad, durch den Kriegsminister und Artillerie-General Krobatin, durch Admiral Haus, trotz der unablässigen Konflikte des Kai¬ sers und seines Neffen durchgeführt. In den Kreisen des Hofes und der Regierungen wurde man immer mehr von dem Bewußtsein beherrscht, daß von allen Seiten von Europa her sich für das Reich und die Dynastie endgültig entscheidende Ereignisse vorbereiteten. Man lebte seit dem Ausbruch des ersten Balkankrieges 1912 gleichsam in einer Atmosphäre von beunruhigender und zugleich alle Kräfte stimulierender Spannung; keiner mehr als der Thronfolger, während bei Franz Joseph seit dem achtzigsten Lebens¬ jahr von Zeit zu Zeit Perioden tiefer Ermüdung eintraten, die es ihm zweifellos erleichterten, über die großen Sor¬ gen hinweg zu kommen, die ihm nicht nur die Zustände im Inneren der österreichisch-ungarischen Monarchie, sondern die durch das europäische Allianz-System geschaffenen Gefahren des Weltfriedens bereiteten, die immer deut¬ licher vor den Augen aller Völker und Staatslenker hervor¬ traten. 430