terinnen, von denen die Hälfte Heimarbeiterinnen waren. Fn diesen wurden hauptsächlich Militärsocken und Pulswärmer — im Austrage des Kriegsbekleidungsamtes — hergestellt. Die Arbeiterinnen verdienten 6 bis 7 Mark wöchentlich und er¬ hielten außerdem täglich noch eine Speisemarke im Preise von 20 Pfennigen. Die Leitung der Strickstuben ist ehrenamtlich, doch sind auch bezahlte Vorarbeiterinnen und Handarbeits¬ lehrerinnen angestellt. Freiwillige Hilfskräfte lesen den Arbei¬ terinnen vor, von Zeit zu Zeit werden für diese gesellige Abende veranstaltet, an denen Künstlerinnen mitwirken. Am dem großen Bedarf an freiwilligen Hilfskräften zu genügen, hat die Soziale Frauenschule kurze Ausbildungskurse in der Wohlfahrtspflege eingerichtet. Die notwendigen Botengänge werden durch Pfadfinder und Pfadfinderinnen geleistet. Außerdem wurde in Berlin eine Beratungsstelle in Miets¬ und Grundeigentumsfragen sowie eine Fürsorgestelle für die Angehörigen der freien Berufe gegründet. — Die Arbeitsge¬ biete des „Nationalen Frauendienstes" waren im ganzen Reiche die gleichen; an einzelnen Orten wurden sie — je nach Bedarf — durch direkte Kriegssürsorge, Errichtung von Lazaretten, durch Einrichtung von Krankenpslegekursen, durch Bahnhofspeisungen usw. erweitert. — So hat der „Nationale Frauendienst" nicht nur durch Zusammenfassung aller vorhandenen Arbeits¬ kräfte und durch deren wohlüberlegte Einordnung eine gro߬ zügige, wohlgeordnete Organisation geschaffen, er hat auch — das hatte man bald erkannt — ein wertvolles Stück staatsbür¬ gerlicher, also im weitesten Sinne nationaler Frauenerziehung geleistet, indem er die Frauen aller Stände und Parteirichtun¬ gen in schönster Einigkeit zu planvoller Arbeit, zu Selbstzucht, zu Unter- und Einordnung, zum Wirken im Dienste einer großen, umfassenden Aufgabe erzieht. Wohl ist der „Nationale Frauendienst" eine Organisation, die im Zeichen des Krieges entstanden auch vorwiegend im Dienste des Krieges steht, d. h. die außergewöhnlichen, durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse vor Augen hat. Wenn auch eines der kräftigsten Argumente für die Einführung einer weib¬ lichen Dienstpflicht — man sieht, auch die „Weibliche Mobilisie- 16