CONRADS GEIST „UNSTERBLICH!“ über die an seinem Bette wachende Gattin. Um 6 Uhr früh ließ die Herztätigkeit bedenklich nach. Seine letzten Worte galten der Selbsterkenntnis: „Jetzt weiß ich, wie man es machen soll; ich habe in meinem Leben immer zu vieles auf einmal ge¬ wollt ...“ Um 1 Uhr mittags des 25. August 1925 hauchte Con¬ rad schmerzlos seine Seele aus. An seinem Totenbett trauerte nicht die Witwe eines siegreichen Marschalls, sondern die eines verabschiedeten Generals. Der zähe, eiserne Mann, der nur für ein großes, stolzes Öster¬ reich gelebt hatte, war durch den Tod von seinen Enttäuschun¬ gen und Leiden erlöst. Auf der Heimfahrt durch deutsche Gaue war seine irdische Hülle Gegenstand tiefempfundener Ehrungen von seiten des deutschen Volkes und seiner Wehrmacht. In die Heimat zurückgekehrt, umstanden seine Bahre tief trauernd die Zeugen des letzten Heldenkampfes der alten Mon¬ archie. Soldaten und Staatsmänner sprachen von dem Wirken des Toten, der wieder heimkehrte in die heimatliche Erde, die ihn geboren hatte. Auf dem Hietzinger Friedhof, nicht weit von der Stätte, die sein erstes Kinderlachen gehört hatte, ruhen nach einem erschöp¬ fendes Lebenskampf die sterblichen Reste des Feldmarschalls. Unsterblich aber bleibt sein Geist; er umweht uns auch heute noch als dauernde Mahnung, es ihm gleichzutun im unver¬ drossenen Kampf fürs Vaterland! 362