CONRAD ÜBER LIMANOWA gleich das Armeeoberkommando den Abmarsch feindlicher Kräfte schon am 5. Dezember avisiert hatte.“ Die Nachrichten über das Einsetzen bedeutender russischer Verstärkungen am 10. Dezember waren mit ungünstigen Mel¬ dungen vom serbischen Kriegsschauplatz zusammengefallen. Auch von der 3. Armee kamen wenig ermunternde Berichte über die Verfassung der durch die Rückzugsgefechte in den Karpaten sehr stark hergenommenen Truppen. Der 10. Dezember hat laut Conrads Aufzeichnungen „hohe Anforderungen an Geduld und Gleichmut beim Armeeoberkommando gestellt“ — dennoch hielt er daran fest, „diesen Kampf zum siegreichen Ende zu führen“. Wiederholt sah sich Conrad auch weiterhin gezwungen, das 3. Ar¬ meekommando zu beschleunigter Vorrückung zu bewegen: schon um die ungünstigen Auswirkungen des Rückzuges der 5. und 6. Armee in Serbien im In- und Auslande auszugleichen. Die von ihm so energisch betriebene Einnahme von Neu-Sandec durch Kräfte der 3. Armee brachte auch in der Tat die entscheidende Wendung. Das amtliche Werk spricht das Hauptverdienst an der Schlacht dem Feldmarschalleutnant Roth zu, der für seine Leistungen mit dem Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet wurde und das Prä¬ dikat „von Limanowa-Lapanöw“ annelimen durfte. Auch sein Unterführer, Feldmarschalleutnant von Arz, erhielt später das Kommandeurkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens. Diese hohen Auszeichnungen waren der Ausdruck der Allerhöchsten Anerkennung für alle an der Schlacht Beteiligten, denen Con¬ rads Feldherrntalent und zäher Wille den Weg zu neuen Ruh¬ mestaten gewiesen hatte. Conrad selbst schreibt darüber: „Die Schlacht war ein unbe¬ streitbarer und ausgesprochener Sieg der österreichisch-ungari¬ schen Waffen. Sie bildete den Anlaß zum Rückzug der Russen. Die Russen hatten durch die Schlachten von Lodz, Krakau und Limanowa enorme Verluste erlitten und befanden sich mora¬ lisch, personell und materiell in einem Zustand, der den Ver¬ bündeten alle Wahrscheinlichkeit bot, bei unmittelbar anschlie¬ ßendem Einsatz entsprechender deutscher Kräfte den bisher er¬ reichten Erfolg zu einem durchschlagenden von unabsehbaren Konsequenzen zu erweitern. Die großangelegte Operation der 309