geraten, kämpfenden Reitern, Sturmgeräten, Hebezeugen, Wasserleitungen, Werkzeugen
usw. charakteristische Darstellungen von Handbüchsen wieder.
Die Stockbüchse war, wie vorher schon ausgeführt, sowohl ein Geschütz — das kennzeich¬
nende Merkmal des Geschützes ist in der gegenüber dem Kaliber kurzen Längenabmes¬
sung zu suchen — als auch eine Handwaffe (Bild 41). Bei dieser macht sich aber sehr
bald das Bestreben geltend, das Rohr in die Länge zu ziehen (Bild 73). Als Werkstoff
kommt wohl hauptsächlich geschmiedetes Eisen und Bronzeguß in Frage, in Ausnahme¬
fällen auch Kupfer, als Geschoß Kugeln aus Blei (daher der noch lange gebräuchliche
Bild 77. Arkebuse mit Gabel und federndem Luntenschloß. 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Nach einem Holzschnitt von Jacob de Gheyn aus dem 16. Jahrhundert
Entn. Greener, The Gun
Ausdruck „Lotbüchse64, die aber neben dem „Lot44, dem Blei, auch andere Kugeln ver¬
schoß), aus Eisen und Stein; jedoch sind in der Anfangszeit auch Kupferkugeln nicht un¬
gewöhnlich. Die ältesten Abbildungen zeigen daneben in großer Zahl auch Pfeile, die den
Schützen natürlich von der Armbrust her am geläufigsten waren, aber infolge der kleinen
Schußgeschwindigkeit, der geringen Treffsicherheit und mangelhaften Durchschlagskraft
die Einführung der Handbüchsen nur verzögern (Bild 76). Die Armbrust ist mit ihren
Pfeilen, Bolzen und Kugeln noch die beliebtere Waffe.
Die Arkebuse folgt; das Rohr wird auf einer brettförmigen Unterlage oder einem ausge¬
höhlten Holzlager befestigt. Die alten Abbildungen, nach denen die langen, schweren,
unhandlichen Arkebusen an ihrer Unterseite mit einem den Rückstoß auffangenden
Haken ausgerüstet sind, lassen die Annahme gerechtfertigt erscheinen, daß der Name
(franz. arquebuse) deutschen Ursprungs ist und von der „Hakbüchse44, der Hakenbüchse,
stammt. Dagegen spricht auch nicht die Bezeichnung der Kugeln verschießenden Arm-
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