derts, bis zur Einführung des Perkussionsgewehres, bei Jägern zum Unterschied von der Kugelbüchse bis heute gehalten und im Volksmund auch für das Militärgewehr. Der Flintenstein veranlaßt nun unmittelbar zur Betrachtung der Entwicklungsstufen nach der Zündvorrichtung Wie Bild 82 zeigt, sind in der Anfangszeit zum Abschuß noch zwei Mann erforderlich; einer, der das Rohr annähernd in die Richtung des Ziels bringt und mit beiden Händen festhält, und einer, der das Pulver am Zündloch mit einer glühenden Kohle oder dem Gluteisen entzündet. Mit Einführung der Lunte wird dann die Bedienung durch nur einen Mann ermöglicht, wenn dadurch auch die Treffsicherheit fraglos nicht gefördert wird. Bild 81. Handbüchse mit Auflage auf der Schulter. Zündloch oben, ein zweiter Mann zum Zünden mit Zündeisen notwendig Aus der Handschrift des Marianus Jacobus, 1449 Entn. Greener, The Gun Erst dadurch, daß die Lunte dem Pulver durch einen zweiarmigen, an der Arkebuse ange¬ brachten Hebel zugeführt wird, dessen kurzer, oberer Arm als Luntenklemme dient und dessen langer, unten liegender Arm mit der rechten Hand angezogen wird, ist das Auge zum Zielen und die Hand zum Anschlag — mindestens teilweise — frei. Das Luntenschloß in seiner einfachsten Form ist da, 1378—1380 \ Seine weitere Ausbildung mit federnder Rückführung des Luntenmauls und mit Druckabzug läßt nicht lange auf sich warten und sichert seine konkurrenzlose Anwendung bis etwa 1500. In der Zeit von 1500 bis 1520 tritt etwas grundlegend Neues auf: das Batterie schloß. War bisher das ständige Bereithalten und Mitführen eines glimmenden Funkens mit mancher¬ lei, auch vom Wetter und Regen abhängigen Nachteilen verknüpft, so wird jetzt dieser Funke nach Bedarf zu jedesmaligem Gebrauch neu erzeugt. An einer stählernen, über dem Zündloch und der Pulverpfanne zurückschwenkbaren, zuerst glatten, später geriffel- 1 Würdinger, Kriegsgeschichte, Bd. II, S. 350.