Bild 53. Riesenmörser in Wien, angeblich im 14. Jahrhundert in Steyr geschmiedet, hat bei 2,50 m Länge ein Kaliber von 88 cm Aneinander geschmiedete Längsstäbe mit eisernen Rundbändern gesichert Diese Riesengeschütze stellen beweiskräftig vor Augen, mit welchen hochgespannten Er¬ wartungen an die Leistungsfähigkeit der Belagerungsgeschütze die Zeit erfüllt war, die den ersten unerwarteten Erfolgen folgte. Doch die harte Wirklichkeit mit ihren sehr bald empfundenen Schwierigkeiten führte die Arbeiten wieder in gesunde und geregelte Bah¬ nen langsamer Entwicklung zurück. Insbesondere bereiteten solche Ungetüme manche Sorge beim Auffangen des Rückstoßes, da die umfangreichen, als Widerstandslager oft mit Steinen beschwerten, langen Balkenlagen nicht selten nach jedem Schuß erneuert wer¬ den mußten und da zum Transport auf vierrädrigen Wagen ein sehr erhebliches Aufgebot an Pferden und Troß notwendig war. Für die Beförderung der „Faulen Grete44 von Ma- Bild 54. Schwere Geschütze mit langgestreckten und steinbeschwerten Balken-Rückstoß-Lagern, Mitte des 15. Jahrhunderts Aus der Münchener Handschrift 599, 1472 (b 4) Entn. Essenwein A LIII 146