Die Pfarre Jedlersdorf. Nach den eingelieferten Notizen des hochwürdigen Herrn Joseph Dominik Herborn, deutschen Ordens-Priesters, und Pfar rers im deutschen Hause, dessen Beyträgen aus d?m Wiener Consistorial - Archive, und dem späteren ausführlichen Be. richte des hochw- Herrn Pfarrers Martin Wannen mach er. ^(ußer der großen Donau-Brücke, nächst der Brunner Post straße, unfern von Stammersdorf/ liegt der freundliche Ort Jedlersdorf (Groß) auch Jetelsdorf, und seit der Entstehung der vielen Wallfahrten zum hiesigen Gnaden- bisde, Klein-M ari a-T aferl genannt/ ein adeliches Gut und Pfarrdorf mit LlHäusern und beyläufig 600 Seelen/ zu denen gegenwärtig auch K l e i n - I e d l e r s d o r f/ —Jed lersdorf am Spitz/ — oder geradezu/ Spitz genannt/ mit 19 Häusern und mehr als 130 Seelen gehören. Im 12. Jahrhunderte/ worin dieses Ortes zuerst ge dacht wird/ hieß dieses Jedlersdorf auch Urliugestorf/ später Urlingesdorf — Urlingsdorf — Jrlerstorf — Jerlastorf — Jeleinsdorf — Jetelsdorf/ und endlich Jedlersdorf. — In der Zwischenzeit schenkte um 1130. Berthold von Urliugestorf der Kirche zu Klosterneuburg einen Weinberg am Bisamberge gelegen; (Max. Fischer. II. S. 30) •— und t. I. 1199 gab Heinrich der ältere von Med- ling (unter den Babenbergern der III. und der zweytgeborne Sohn Herzog Heinrichs Jasomirgott) dem Stifte Kloster neuburg einige Inseln bey Urliugestorf, wo, nach Pilgrams Meinung, damahls die Donau vorüberfloß (Max. Fischers Urkundenbuch II. 94). Diese mag durch die Länge der Zeit manche Verände rungen im Weichbilde Jedlersdorfs hervorgebracht haben; denn König Ottokar sab sich i. I. 1260 bemüßiget, eine 1 *