Die slovenische Sprache und ihre Geschicke. 121 worin 17 slovenische Eidesformeln der Stadt Laibach enthalten sind, welche bezeugen, daß damals die Eidesleistung in Laibach slovenisch, von Seiten einiger Stünde ausschließlich slovenisch war. Auch die Commission der Gegenreformation, welche in den ersten Decennien des XVII. Jahrhunderts unter Vorsitz des Bischofs Hren (Chrvn) ihre Thätigkeit über Krain und Steiermark bis Marburg ausgedehnt hatte, ließ diejenigen Personen, die in den Schoß der katholischen Kirche zurückgekehrt waren, den Entsagungs eid in slovenischer Sprache schwören. Zur Zeit Maria Theresia's wurden wichtigere Gesetze, Verordnungen und Verlautbarungen in deutscher und slovenischer Sprache veröffentlicht, zuweilen stand das Slovenische in der „Legende" an erster Stelle. Radies fand im Fürst Auersperg'schen Archiv 14 solcher slovenisch-deutscher Ver ordnungen aus den Jahren 1768—1790, die in letopis Matice slovenske 1879 p. 31 einzeln aufgeführt sind. Daß sich auch die Patrimonial-Herrschaften auf die „Gleichberechtigung" ver standen haben, beweiset eine Aufschrift im Schlosse der Herrschaft Lemberg in Untersteiermark, wo neben der Ankündigung des Amts tages für jeden Freitag in deutscher Sprache die gleiche Ankündi gung auch in slovenischer Sprache angebracht ist. Napoleon suchte die occupierten Länder dadurch zu gewinnen, daß er der Bevöl kerung die größtmöglichste Autonomie gewahrte und die Sprache des Volkes achtete; die amtliche Zeitung brachte die Verordnungen in französischer und slovenischer Sprache. Nach diesem Vorgänge wurden nach der Reintegriernng unter der österreichischen Regie rung die Gubernial-Circulare, Patente u. s. w. eine Zeit auch ins Slovenische übersetzt. Zur Zeit Metternich's und Bach's war im Amte die deutsche Sprache die absolut herrschende, ja selbst bei Criminalverhören intervenierten Dolmetsche, die nach ihrer Bildung und Sprachkenntniß sehr oft keine Gewähr für die Richtigkeit