108 Die slovenischc Sprache mld ihre Geschicke. und Cirkvena vorüber, hinter Kapela bis Lupoglava; von da an Jvaniä vorüber in der Moslavina bis zur Ortschaft Lonja und Jasenovac an der Save, jenseits der Save bis Petrinja, jenseits der Kulpa bis Karlstadt und von da gegen Nordwesten über Draganiö, KraKä und Jastrebarsko bis Draga in der Nähe von Krain, Sichelburg als kroatische Sprachinsel einschließend; auch die Murinsel ist von dem gleichen Stamme der Slovenen bevölkert; der Name Slavonien endlich, welcher bis 1526 ausschließlich die Gegend zwischen der Drau und Save bezeichnete, rührt bekanntlich nicht minder von der slovenischen Bevölkerung her, die ursprünglich dort die herrschende war, während der Name Kroatien erst nach dieser Zeit in Folge der Einwanderung der Kroaten in Übung kam, die sich vor den Türken dorthin flüchten mußten. Ebenso hieß die slavonische Grenzwehr, deren Generalat sich seit 1595 seinen Sitz in Warasdin hatte, die windische Grenze zum Unterschiede von der eigentlichen kroatischen Grenze, deren Generalat sich seit 1579 in Karlstadt befand. Trotz dieser Mischung der kroatischen und slovenischen Bevölkerung, trotz der Geringfügigkeit der sprachlichen Unterschiede, trotz der wiederholten Versuche wurde bisher noch keine Vereinigung der Schriftsprache der Kroaten und Slovenen erzielt; daß sich die kroatischen Slovenen jemals mit ihren slovenischen Stammesbrüdern literarisch vereinigen würden, nachdem sie bereits mit den Kroaten vereinigt sind, ist Wohl nicht denkbar; viel näher liegt die Mög lichkeit, daß sich nach dem Vorgänge der kroatischen Slovenen auch alle übrigen Slovenen, ungeachtet ihrer politischen Trennung und ihrer nicht wenig ausgeprägten Individualität, einstmals dennoch mit dem kroatisch-serbischen Zweige literarisch vereinigen könnten; vorläufig bleibt es bei der althellenischen Wechselseitigkeit. Geschrieben wurde die slovenischc Sprache bereits im IX. Jahr hunderte und zwar in der Glagolitica und Cyrilica, aber auch