9 Zeit wol auch in Ladinien mit sich gebracht haben; daher kommt es denn auch, dass dieselben Namen von verschiedenen Leuten oft auf verschiedene Weise ausgesprochen werden; so nennen z. B. denselben Felsen in Collfosco die Einen Sassön- gher, Andere Susöngher, wieder Andere Susönder, Andere Sasassöngher. Auch die Möglichkeit bleibt nicht ausgeschlossen, dass die ehemaligen Rhätier, obwol nach ihrer Unterwerfung im Allgemeinen Alles römischen Charakter annahm, dennoch hie und da Spuren ihrer eigenen Mundart hinterlassen haben. Manche Namen blieben auch von deutschem Einflüsse nicht unberührt. Consonanten. J hat sich im Lad. erhalten und hat denselben Laut wie im Französischen; lad. Jma, Joell, Jonoreis, Jü; buch. Jöu; gr. Jandl, Jonorei, Jeuf; fs. Jumella; amp. hat ein sanfter fast s-gleicher z-Laut dafür Platz gegriffen: Zenorie, Zueil. Lj gibt in allen fünf Mundarten i: lad. Pre dall’ Aie, Foiareis; gr. Fuiadmes; amp. Cademäi. Sj wird überall zum harten Zischlaute s: lad. Masarei; buch. Masarei; fs. Masarei, Masonäde; gr. amp. s. Nj wird = span, n: lad. Alcögn, Calogna, Costamillägn, Logoströgn; buch. Meriägn; gr. Fullögn, Maciacögn; fs. Pegna, Valchägn; amp. Corgniei, Rampognei. Dj wird meistens z oder sehr weiches s: lad. Marisäna, Mesdi, Orzö; buch. Mez; gr. Marisäna; fs. Marisäna, Messavia; amp. z. Tj wird zu scharfem z: lad. Peslälz, Pöz, Pözza, Scörzes, Terza; buch. Querz oder Quierz, Rizza, Vizza; gr. Pöz, Pözza, Plaz, Puzze; fs. Pöz, Pözza; amp. Fiziä. L wird seltener anlautend, sehr häufig inl. zu r; zwischen zwei Yocalen, namentlich in der Form —ila—, wird es oft abgeworfen: lad.Revänches, Bozzora, Chämores, Chanore, Morin, Paruäce, Sargei neben Salegei, Torpei neben Tolpei; Tis, Sot- tiäce; buch, bleibt 1 meistens rein: Molinät, Salegei; Tie; gr. und fs. ebenfalls; gr. Mulms, doch Socrep; fs. Molin, Selegäighe; amp. bevorzugt r: Saregin, Chamulera. In der Combination olc’, olg’, ule’, ulg’ wird 1 ausgestossen; vgl. Süce, gr. Seuce.