26 nahm und damit die erfolgreichste Vorläuferin des Genfer Roten Kreuzes geworden ist. Ich darf mir nicht gestatten, vor einem Kreise junger Akademiker von der englischen Arbeitergesetzgebung zu sprechen, über die vermutlich manche von Ihnen genau Bescheid wissen. Meine Kenntnisse stammen hauptsäch lich aus dem (wie mir scheint, sehr empfehlenswerten) Buche von Walter, „Die neuere englische Sozialpolitik", das im Jahre 1914 erschienen ist. Ich vermag daher nicht zu beurteilen, in welchem Matze England Muster und Vorbild gewesen ist, oder in welchem Grade es von kon tinentaler Gesetzgebung gelernt hat. Nur den guten Willen Englands, für die Millionen von Arbeitern dauernd zu sorgen, darf ich hervorheben. Eine Seite der Arbeiter frage aber, die auch den Mittelstand stark berührt, möchte ich erwähnen, weil hier das Vorangehen Englands absolut feststeht: Die Gartenstadtbewegung. Wer in englischen Fabrikstädten gewesen ist, der weitz, wie autzerordentlich öde die Arbeiterwohnungen dem Be sucher entgegenstarren. Es ist als ob die Monotonie der Tagesarbeit sich auch in der häuslichen Einrichtung wiederspiegeln sollte. Neuere Anlagen zeigen allerdings einen Fortschritt, und jeder Reisende hat wohl schon jene bescheidenen Häusergruppen gesehen, wo kleine Gebäude, die wenige Zimmer enthalten, von einem Gärtchen um geben sind, das mit seinem Umfange gerade ausreicht, dem Bewohner in seinen Mutzestunden nützliche Beschäftigung zu bieten und dem Haushalt eine kleine Ernte an Gemüse und Blumen zu liefern. Von da bis zur Gartenstadt ist jedoch ein grotzer Schritt. Und dieser Schritt ist mit ent schiedenem Erfolg getan worden. Eine der ersten grötzeren