Himmelsbogen. Die Wissenschaft findet da ein ungeheueres Naturalienkabinett vor; die Technik, unser Schoßkind, die Elektrizität hat aus dem Lande die lohnendsten Aufgaben zu lösen. Schwerer hass allerdings die Kunst, die von der Natur¬ schönheit geschlagen wird. Aber — paßt denn der Städter überhaupt aufs Land? In einem meiner Romane habe ich darzustellen gesucht, wie ein Mensch, der Weltgift in sich hat, nicht in die ländliche Natur zurückkehren kann und soll, weil er dort alles verderben würde. Nun, zu diesen Armen spreche ich nicht. Ich meine nur solche Städter, die noch nicht verseucht sind, die sich noch eine gesunde Lust und ein bischen Kraft für die ländliche Natur bewahrt haben. Der Gesetzgeber, wenn er in die Zukunft schaut, müßte das Wachstum der Städte möglichst erschweren, anstatt es zu fördern, wie das heute geschieht. Und er müßte das An¬ siedeln und Leben auf dem Lande möglichst begünstigen, anstatt es zu hemmen, wie es heute geschieht, da es glücklich soweit gekommen ist, daß unsere weiten, schönen, fruchtbaren Landstriche sich entvölkern, während in fremden Weltteilen Kolonien blutig erstritten werden müssen, um die Aus¬ wanderer unterzubringen. Der Gesetzgeber und Volks- freund müßte produktive körperliche Arbeit bevorzugen und ehren, er müßte die Wohlfahrtseinrichtungen auf dem Lande betreiben und schützen, er müßte durch Schulen, Wander¬ lehrer und Schriften dem Volke immer wieder zurufen, daß es ehrenhafter und vornehmer ist, auf dem Lande zu wohnen und mit der Hand zu schaffen, als in den Städten ein un¬ natürliches Leben zu führen. Und wenn wir so die Bildung, das Wissen und Können, festgelegt in allen Erfindungen, Entdeckungen und Idealen, aufs Land verpflanzen und dort Körper und Geist harmonisch betätigen — so möchte ich doch sehen, ob das Rückschritt ist. — Anfangen könnte der Staat mit 26