83 Ich habe gestern meine Erlebnisse niedergeschrieben und lege diese Schrift dem Protokolle bei. Ich bin bereit, alles, was ich in diesem Protokolle und in der Schrift mitgeteilt habe, nötigenfalls vor Gericht .eidlich zu bekräftigen. Yorgelesen, geschlossen und gefertigt. Vor mir: Jiresch m. p. m. p. Mag.-Ob.-Komrn. Beilage. Meine gefangenheit im Frankreich. Wenn es geheisen hat das der Krieg kommt da war ich noch im Frank reich im Paris. Ich habbe gearbeitet bis im 31 juli. Im 2 aout bin ich gefangen worden, das war Sontag nach mitag, ich bin schpazieren gegangen, auf ein mal ein Schutzmann fragt er mir ich soll meine papierren zeiken. ich habe meine papierre gleich gezeigt und da hater mir gesagt ich sol mit im gehen. Ich habe 100 mark und noch kleines geld in der tasche gehabt. Mir sind nach der polizei gekommen, und da haben si mir allens genommen, die uhr das geld und die kleider was ich im hotel gehabt habe, dann haben si mir alte kleidern gegeben und haben si mir in eine kleines loch gestegt. Das war ich bis Montag nachmitag um 3 uhr. Dann haben sie mir in ein wagen geschmisen mit andere leute und da sind mir nach den großen gefägniß geschikt Worten. Um 5 uhr sind mir angekommen und da haben sie mir aus dem wagen raus- geschmisen und da haben sie mir eine kete und die Hände ferpunden wi ein ferprecher. Das habe ich ein schtück brot und wasser und das haben mir auf dem kalten boten geschlafen. 1 Woche nachher sind mir in ein automobil gekommen und am bahnhof geschickt worden. Wo mir angekommen sind ta haben sie uns in Schweine wagen gesohteckt Worten. Da sind mir 22 stunden gefaren und dann sind mir angekommen in Sables-d’Olonne auf das mer. Die ersten Tagen haben mir auf im schtalle geschlafen. Eine Woche nachher haben mir angefangen zu arbeiten. Mir haben am morgen angefangen um 8—11 uhr und nach mitag von 2—5 uhr das essen war nicht so schlecht aber nicht schtark genuk. Mir haben morgen caf6 und brot am mitag soupe und kartofle und abend wider das nemliche. Wenn es geheisen hat das mir wek fahren dan hatte man mir gefragte ob ich wekfahren will ich habe gesagte ja. nachher haben sie mir noch einmall gefragt und haben gesagt das ich keine Eltern mer habe, wenn ich will ich kann mich soldat machten und nach Maroc fahren. Der Bürkermeister hatt mich gesagt das sie mir nemen wirden im Krieg zu gehen, dan hab ich gesaoht das ich für das nach Wien fahren zu mich nemen lassen.