Die westungarischen Deutschen. A. Hienzen. *) Unter dem Namen Hienzen (anch Heanzen, Henzen oder Heinzen) kennt man in Ungarn die Deutschen im Eisenburger und Ödenburger Comitate. Sie bewohnen hier den wasser armen Ostabhang des Leithagebirges, an dessen Fuß das Becken des Neusiedlersees und des Hansäg-Sumpfes sich ausbreitet; dann insbesondere die Ausläufer der steirisch-österreichischen Ostalpen, welche hier ein von parallel laufenden Thälern durchfurchtes Hügelland bilden, wo die Zuflüsse der Raab, namentlich die Rabnitz, Güns, Pinka und Lafnitz ihre Wasser sammeln. Der Osten des Gebietes ist Niederung, in die nur zwei höhere Berg zungen (bei Rockendorf und Alt-Prenten) hineinragen. Nimmt man den Seewinkel und das ebenfalls überwiegend von Deutschen bewohnte Wieselburger Comitat hinzu, so erhält inan einen Flächenranm von etwa 100 Quadrat-Meilen, auf dem neben 30.000 Slaven (hier „Wasserkroaten" genannt), 12.000 Juden und beiläufig 4000 Magyaren nahezu 250.000 Deutsche wohnen, unter denen die Hienzen die Hauptmasse ausmachen. In con- sessioneller Hinsicht gehören die Hienzen größtentheils der *) Vgl. außer Czo ernig noch den Aufsatz von M. A. Becker über die Hienzen in dessen „Zerstreuten Blättern" (Wien, 1880). Die Ödenburger Chronik von Csanyi („Tschany, Verzeichniß etlicher Historien") im „Magy. Törtenelmi Tar“ (d. i. „Ung. histor. Archiv.") 1858. Ferner handschriftliche uuÄ mündliche Mitteilungen.