102 Die Sprache der Zigeuner. piaw ? vielleicht pujaw die Ehe (pujaw der Beischlaf); bero die Familie, auch das Geschlecht (verwandte Familien); gakopenn (kakopenn) die Verwandtschaft; pireno der, pirni die Geliebte; lallSri die Gemeinde (von lallero—stumm, angeblich, weil dabei Alle schweigen, nur der Richter oder Anführer redet); foro (rumän.) die Stadt; gab das Dorf; ker das Hans; keredllno heimatlich, heimisch (eigentl. „häuslich", denn eine Heimat kennt ja der Zigeuner nicht); rikkakra Nachbar (eigentl. der Seitenmann); tat- tin Zelt (eigentl. leinwandene Stube); isma (tattin) Zimmer, Stube; bar Garten; kercimma (slav.) Gast- oder Wirtshaus; — rai Herr; moskero j Ortsvorsteher; bari gasterin Regierung (eigentl. großer Ring; der Zigeuner gibt jeder Obrigkeit den Bei namen „bai'o“ groß, nur der Polizei nicht). Interessant find die Bezeichnungen: trabingero ker Apotheke (eigentl. Wurzelhaus); trabengero Apotheker (eigentl. Wurzelmann), sastopaskero, ra- diskero der Arzt (eigentl. der Gesundmacher, der Blutmann — wohl vom Aderlässe). e) Religion und Cultus: dewel Gott; deweleskero träs Gottesfurcht: deweleskero ker oder kangrin die Kirche, Gotteshaus; deweleskeri dai Gottesmutter; deweleskero gött lich ; ci caeo dewel oder ci laco dewel Götze (eigentl. „kein wahrer, kein guter Gott"); ine dawa miro baro dewelesker i patib Gottesdienst (eigentl. ich gebe meinem großen Gott die Ehre); dikkro dewel oder tarno dewel Christus (eigentl. der „kleine", der „junge" Gott); dulo tucho, dulo dewel der heil. Geist (eigentl. heilige Hauch oder Athem, heilige Gott); pacapenn die Religion (der Glaube); beug Teufel; bengeskero, bengwalo teufelisch; deweleskero cawo Engel (eigentl. Gottes Sohn); polopenn Himmel; bengeskeri kisina Hölle (eigentl. des Teu fels Küche) oder bengerskri jak des Teufels Feuer; baro rasai