Rudolf Guby Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich) schnellen nach den Seiten hin folgt. Der Tambour wird als Bewegungsträger durch die absichtliche Einfachheit seines Schmuckes neutralisiert, die aufsteigende Vertikale des Mittelbaues wird durch den kräftig abschließenden Segmentbogen über dem Fenster und durch die, im Gegensinn zur Vertikaltfewegung wirkenden, nach abwärts gekehrten pilaster artig verwendeten Spitzen abgedrängt bzw. nach den Seiten abgelenkt. Die Türme führen Dreifaltigkeitskapelle, Stuckrelief der Laibung eines Apsisfensters. nun in kräftiger Bewegung die Vertikalrichtung weiter und leiten sie schließlich zum Kuppeldach über, das in seiner merkwürdigen Form wieder das Streben zeigt,, mit einer ruckartigen, stoßartigen Bewegung die Vertikale in die Laterne überzuleiten, wo sie in der Pyramide mit dem Auge Gottes ausklingt. Diese Bewegungsführung nach der Vertikalen mit stoßartigen Richtungsimpulsen ist eine höchst originelle barocke Aufnahme des gotischen Höhendranges mit seiner charakteristischen Spitzenwirkung. Mit dieser Fest stellung wird die Dreifaltigkeitskapelle in Paura ein interessantes und wichtiges Glied für die Geschichte des deutschen Sonderbarocks. Ähnliche Bewegungstendenzen finden wir an einem anderen Bau Johann Michael Brunners, nämlich an der Kirche des ehemaligen