Vorwort. Da die „Krise des Dualismus” im Buchhandel vergriffen und durch die Ereignisse zum Teile überholt ist, habe ich mich entschlossen, das Reichsproblem im größeren Zusammenhänge darzustellen. Einzelne Seiten desselben habe ich schon vorher in Einzelaufsätzen bearbeitet, die in Naumanns „Hilfe”, Per¬ ne r stör fers „Deutschen Worten”, in der „Österreichischen Rundschau”, in Barths „Nation”, der Münchner „Freistatt”, der Wiener „Arbeiter-Zeitung” und an anderen Orten veröffent¬ licht wurden, wie sie eben zeitgemäß waren. Diese Studien waren von vornherein für einen größeren Zusammenhang be¬ rechnet, in dem sie nun erscheinen. Die meisten Partieen der „Krise” sind in das Buch aufgenommen, so daß es auch als Neuausgabe dieser Broschüre gelten kann. Die zwei ersten Abschnitte des zweiten Kapitels waren bereits unter der Presse, als der Friedensschluß der Krone mit der Koalition diese selbst und alle Welt höchlichst überraschte. Dadurch erfuhr § 27 eine Erweiterung („Die magyarische Koa¬ lition an der Regierung”) und der übrige Text des letzten Kapi¬ tels gelegentliche Zusätze. An den Grundauffassungen des Buches hat dieses bedeutsame Ereignis nichts geändert. Großes Gewicht habe ich auf die erschöpfende Kritik der bis heute geltenden Wahlsysteme in Österreich und Ungarn sowie auf die Darstellung der Ziele und Wirkungen der Parla¬ mentsreform in beiden Ländern gelegt. Diese Ausführungen (zweiter Abschnitt des zweiten Kapitels) sollen die Unerläßlichkeit und Dringlichkeit der Reform erweisen. Das Werk selbst soll beson-