37 des Taufwassers ermöglichen 1 ). Jedenfalls findet sich, und darin kann man eine Stütze für diese Auffassung erkennen, in der vita Severini eine Stelle, in der ein besonderer zur Taufe bestimmter Raum (baptis- terium) der Kirche zu Passau 2 ) erwähnt wird, und Karl Rodenberg be merkt dazu 3 J, daß sich in der Mitte des Baptisteriums ursprünglich wohl eine Quelle befunden habe, in der der Täufling der alten Sitte gemäß ganz untergetaucht wurde. Man hat in den Kirchen zu Quintanis und Passau nach allem offenbar Taufkirchen und keine bloßen Oratorien zu erkennen, und man muß also die Entstehung der Taufkirchen früher ansetzen, als man es ge wöhnlich tut 4 ). Es ist ein interessantes Unternehmen, dem Wesen und der Organi sation des Mönchtums, das Severin an der Donau begründet hat, nachzuforschen. Man wird indessen auch hier dem Berichte der Quelle durchaus keine Gewalt antun dürfen: von einer minutiösen gesetzgeberischen Wirksam keit ist bei Severin keine Rede, es sind durchaus und nur allgemeine Grundsätze über die Gestaltung der mönchischen Lebensweise, die er verkündigt. Im 9. Kapitel lesen wir: „In der Absicht, den Mönchen eine Regel zu geben, mahnte er sie angelegentlich, fest zu hangen in den Fuß tapfen der heiligen Väter, denen man die Unterweisung zu einem frommen Lebenswandel verdanke, und dahin zu trachten, daß nicht der, der Eltern und Welt verlassen habe, aufs neue liebäugele mit den Lockungen welt lichen Prunkes und das begehre, was er von sich getan. Dabei wies er auf das schreckliche Beispiel von Loths Weib hin. Auch gedachte er daran, daß die Furcht des Herrn den Reiz der Begierden töten x ) Jung, Römer und Romanen S. 160 und Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands 2. Aufl. 1898 I 350 meinen, der häufigen Überschwemmungen halber sei die Kirche zu Quintanis auf einem Rost von Pfählen errichtet gewesen. Doch erklären sie damit nicht die Anlage der Kirche auf dem Wasser. 2 ) Cap. 22, 3: in baptisterio loquebatur (p. 32, 24). Cap. 22, 5: in baptisterio fuerat elocutus (p. 32, 32). 3 ) Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Zweite Gesamtausgabe. Urzeit. Band IV 51 Anm. 1. 4 ) Stephan Zorell, Die Entwickelung des Parochialsystems, Heidelberger Dissertation 1901 S. 34 meint, in Italien seien die Taufkirchen im 7. Jahrh. entstanden. Ich bemerke, daß es sich in Quintanis augenscheinlich um eine Landkirche handelt. Wesen ir Organisati des Mönchtur