21 wer will es entscheiden? In Norikum selbst wurde nur Eisen gefunden 1 ), Herkunft dd und auch die keltischen Kotinen, die im nordwestlichen Ungarn saßen, Edelmetall l haben Eisen gruben ausgebeutet * 2 ). Doch es gab mancherlei Bezugs quellen. Daß in Dalmatien Goldwerke, in Dalmatien und Pannonien Silberwerke waren, ist bekannt und inschriftlich bezeugt 3 ), fraglich ist nur, ob auch noch in diesen Zeiten, oder ob es dem Bergbau in jenen Gegenden ebenso schlecht ergangen ist, wie den Goldgruben von Dazien, die schon im 3. und 4. Jahrhundert brach gelegen haben 4 ). Daß der Rhein Gold führte, wird vom 5. Jahrhundert ab er wähnt 5 ), und viele Funde haben gezeigt, daß die Germanenfürsten römische und byzantinische Goldmünzen und Silbermünzen besaßen, die zur Wertbewahrung gedient haben und auch vermutlich als Schmuck verwendet worden sind 6 ). Daneben haben Beutezüge den Germanen Gold eingebracht. Der fränkische König Theudebert I. hat im Jahre539 von den Ostgoten allein 20 Zentner Gold (das Material zu 144000 Solidi) gewonnen 7 ); Alarichs Westgoten schleppten im Jahre 410 von Rom nach Südgallien 3000 Pfund Gold und 30000 Pfund Silber 8 ). Endlich aber zeigt uns eine Stelle der vita Severini, daß auch aus den Gräbern in jenen Zeiten Gold geholt wurde: jene Totenmitgift von Goldschmuck oder Goldgeld, wie sie einst im ältesten Rom 9 ), damals aber auch vornehmen germanischen Toten beigegeben worden ist. *) Wackernagel, Kleinere Schriften I 60. 2 ) Tacitus, Germania 43: Cotini et ferrum effodiunt. S. Ausgabe v. Schweizer-Sicher (6. Aufl. Schwyzer) S. 12. 77. v. Inama-Sternegg, Deutsche Wirtschaftsgeschichte I 145 Anm. 4 meint, offenbar im Anschluß an Wackernagel a. a. O. I 59, die Eisenbergwerke der Kotinen seien wohl identisch mit denen der Quaden, Ptolem. II 14. 8 ) Yergl. Julius Jung, Römer und Romanen in den Donauländern 2. Aufl. 1887 S. 46. 4 ) Vergl. Otto Hirschfeld, Untersuchungen auf dem Gebiete der römischen Verwaltungs geschichte 1877 I 89. 91. Sommerlad, Das Wirtschaftsprogramm der Kirche des Mittelalters 1903 S. 99. 5 ) Schöpflinus, Alsatia illustrata I 29ff. Wackernagel a. a. O. I 61. „Nobis est aurea harena“ der Rhein bei Erm. Nigellus, Pertz II 518, aurum arenarium, quod reperitur in littoribus Rheni, Theophr. Presb. III 48. 6 ) Vergl. Inama-Sternegg a. a. O. I 184h und Wackernagel a. a. O. I 61 Anm. 2. 7 ) Prokop, de bello Goth. I 13. Gregor. Turon. III 32. Soetbeer, Forschungen zur deutschen Geschichte I 615. 8 ) Zosimus hist. V 41. v. Inama-Sternegg a. a. O. I 190. 9 ) Vergl. Sommerlad, Artikel ,,Luxus“ im Handwörterbuch der Staatswissenschaften 1900 V 655.