206 Allerlei Schicksals. daselbst bis zum 31. März. In Gmunden lag damals die Compagnie des Haupt- inannes Vogelfang, in Gschwandt die des Hauptmannes von Frau quin, der mit einem Lieutenant im Wirtshaus zu Baulngarten logirte.^^) - Die Gesanimtsnmme der vom 2. Jänner 1741 bis zum 31. März 1743 seitens des Magistrates an die hier eingelagerten Soldaten verabfolgten Mund- portionen belief sich ans 68.968, die einen Geldwert von 3448 fl. 25 kr. Rh. repräsentirten.^) Auch während der noch folgenden Kriegsjahre dauerten Ein¬ quartierungen und Fonragelieferungen fort, was die Stadt Gmunden und Umgebung sehr drückend empfand. Für die Zeit von . 1741 bis Ende 1747 betrugen die diesbezüglichen von der Stadteasfa allein bestrittenen Auslagen 9113 fl. 06 kr., wovon aber die Landstände nur 4292 fl. 12 kr. rückvergüteten, so daß die Stadt Gmunden 4820 fl. eiilbüßte. In diese Ziffern sind die (uns nicht bekannten) Opfer der Bürgerschaft nicht mitinbegriffen. Die Iranzofenzeit (1792 — 1815). Die Kriegserklärung Frankreichs an Oesterreich (20. April 1792) bildete den Beginn jahrelanger furchtbarer Kämpfe, welche ganz Ellropa aufs Tiefste erschütterten, namenloses Elend über die Völker brachten, und erst 1815 mit der gänzlichen Nieder¬ werfung Napoleons I. ihr Ende erreichten. Während dieser drangvollen Zeit wurde auch die Stadt Gmunden dreimal von: Feinde besetzt und hatte hiedurch schwer zu leiden. Der erste dieser gewaltigen Kriege, in welchem Oesterreich fast alle anderen europäischen Staaten auf seiner Seite hatte, dauerte fünf Jahre und wurde durch den Frieden von Campo Formiv (17. Oktober 1797) beendet. Sein Schauplatz war in Belgien, den Rheinlanden, in Süddentschland und Italien, sohin ferne von Oberösterreich gelegen.') Es blieb daher vorläufig auch die Stadt Gmunden von dessen Schrecken verschont. Zur Deckung feiner Kosten aber steuerten ihre Bewohner patriotischen Sinnes nach Kräften bei. Schon im Februar 1793 ergab eine unter ihnen vom Magistrate eingeleitete „Geldsammlung für die kaiserliche Armee" ein Erträgnis von über 500 fl. C. M?) Als dann Kaiser Franz IE. am 13. Jänner 1794 ein allgemeines freiwilliges Darlehen zu Kriegszwecken unter Gewährleistung einer 3 1/,, % igen Verzinsung und späterer Rückzahlung ausschrieb, brachte die Bürgerschaft von Gmunden das Dreifache dessen, was ihr die ober¬ österreichischen Landstände zugemuthet hatte», im Ganzen aber 2003 fl. 42 V4 kr. auf, und verzichtete überdies auf die patentmäßige Verzinsung und den Rückersatz dieses Betrages. Dieser enthielt unter Anderem als „freiwillig unentgeltliche Kriegsbeiträge" eine Spende des Stadtpfarrers I. Aigner von 30 Metzen Korn — 45 fl. C. M., der Schulkinder als ein Sammlungsergebnis 25 fl. 5 kr., der verschiedenen Haudwerksiunungeu als Pauschalbeträge in der Höhe von 6 —14 fl. Ebenso betheiligte sich die Bürgerschaft au den folgeudeir, alljährlich wiederkehrenden Kriegsdarlehen stets mit der gleichen Opserwilligkeit?)