Handel und Wandel. 405 dem Gebiete der Justiz und politischen Verwaltung wieder geschmälert. Der neuen k. k. Salinen- und Forstdirection kam der Charakter einer politischen und Gerichts¬ behörde, welcher dem einstigen Salzoberamte nicht den geringsten Theil seiner Machtfülle verliehen halte, nun ebensowenig zu, wie der gleichzeitig entstandenen Stadtgemeinde-Vertretung von Gmunden. Nichtsdestoweniger schien, da jene durch Jahrhunderte bestehende Einrichtung für de» Betrieb des Salzwesens als unent¬ behrlich galt und auch die 1850 erfolgte Umgestaltung neuerdings dieser Auffassung Rechnung getragen hatte, der Fortbestand der k. k. Salinen- und Forstdirection zu Gmunden für unabsehbare Zeiten gesichert zu sein. Es sollte jedoch anders kommen. Erwägungen administrativer und tvohl auch finanzieller Natur bestimmten die Negierung, die k. k. Salinenämter Ebensee, Ischl, Hallstatt und Aussee un¬ mittelbar dem hohen k. k. Finanzministerium unterzuordnen. Hiedurch tvurde die weitere Existenz der k. k. Salinen- und Forstdirection Gmunden vollkommen über¬ flüssig, und es war daher deren Auflösung die unmittelbare Folge jener Maßnahme. Diese trat laut kaiserlicher Entschließung vom t6. Oktober 1868 mit 1. Jänner 1869 in Kraft. Unter Einem ward auch die „k. k. Salz-, Material - und Zeugverwaltung" als selbständiges Amt aufgehoben und mit der bisherigen Salzverschleißcassa vereinigt, welche von demselben Termine angefangen als „Salzverschleißcassa und Factvrie Gmunden" zu fungiren hatte.254) Schon 1874 tvurde aber auch diese aufgelöst und mit 1. April desselben Jahres durch das „k. k. Salzverschleißamt", officiell ein „Hauptamt I. Classe", ersetzt, welches auch den Namen „Salz Verschleiß-Ex Positur" führte und lediglich dem schon durch die Benennung angedeuteten Zwecke zu dieneti Batte.255) Mit 1. November 1877 wurde dann auch dieses Amt ausgelassen und nach Ebensee verlegt. In dieser Zeit verschwand sohin der letzte Rest des alten, landesfürstlichen Salzamtes, dessen Erinnerung seit 1890 der Name „Salzamts¬ gasse" gewidmet ist, aus den Mauern voti Gmunden?^) Die Reihenfolge der mit Namen bekannten landesfürstlichen Salzamt- mänuer zu Gmunden eröffnet zum Jahre 1335 Urban der Gundakher?^) In weiterer Folge werden als Salzamileute Ekklein und Ruedlein die Lautierbacher angeführt,^) deren Dienstzeit ungefähr in die Mitte des XIV. Jahrhunderts fällt. 1351 bekleidete den Posten Alber der Lautter¬ weck) (Lauterbach?), welcher auch „Pfleger tut Jschelland" war, und 1354 der Stadtrichter von Gmunden, Jakob der Schueler?^) Am 21. Jänner 1358 wurde Albrecht der Haller von Herzog Albrecht II. von Oesterreich mit dieser Stelle betraut, und zu Ende des Jahres 1367 hatte dieselbe Andreas der Haller inue?°«) Er war der Vorgänger des „Amtmann Michel", welcher am 1. Juli 1371 auftritt und wohl mit „Michel ob dem Lauffen" identisch ist, der in einer Urkunde des Jahres 1383 als „weiland Amtmann zu Gmunden" bezeichnet wird."°H 1374 war er schon aus dem Amte geschieden, da am 6. April desselben Jahres bereits der Stadtrichter Math es der Schue.ler, der zugleich „Pfleger im Jschelland" war, und neben ihm Jörg der Wispeckh