schied des Vaters von den Seinen. Wir wollen ihn Wir lassen alle Väter sich losreißen von Weib und Still und heilig ist der % nicht stören und ihn entweihen. Kind, das Auge starr an den unendlichen Himmel gerichtet, zu den Wolken gewandt, inbrünstige Gebete im Herzen zum ewigen Vater im Himmel, zum Vater der Witwen und Waisen. So ziehen sie aus, voll Vertrauen, so folgen sie entschlossen dem Ruse ihres Kaisers, das Land, das Heim, den Herd zu schirmen. Wo wir sie sehen — den kleinen Koffer oder die kleine Pappschachtel mit dem Notwendigsten gefüllt, in der Hand — wo wir sie sehen, da laßt sie uns nicht stören durch unseren Blick, noch durch unsere Gedanken. Sie wissen es, daß unsere Hoff¬ nung, daß die tiefste Dankbarkeit unseres Herzens auf ihnen ruht. Stört ihre heiligen, Gott zugewandten Seelen weder durch begeisterte Rufe noch durch Klagen, noch be¬ schwert sie durch Kleinlichkeit und Zaghaftigkeit, überströmt sie mit dem, womit sie euch überströmen: mit fester Manneskraft und Gottvertrauen. Seht ihr aber die anderen, die Jünglinge, die lauten Jubel, hellodernde Be¬ geisterung jugendlichen Ungestüms im Herzen tragen, dann mögt ihr mitjubeln, euer Herz über die Schranken hinaustreten lassen, in Singen und Jauchzen, damit unter diesem Jubeln und Jauchzen der männliche Ernst es umso leichter hat, in Stille dahin zu schreiten, mit seinen unbezwingbaren, unerschütterlich festen Schritten. Tag um Tag, Nacht um Nacht durchdröhnen die Schritte stahlgrauer Fels¬ mauern alle Gegenden Deutschlands: überall rücken die Heere aus. Extrablätter! „Russische Truppen haben die Grenze überschritten!" „Fran¬ zösischer Flieger wirft bei Nürnberg Bomben ab!" „Deutsche Truppen rücken in Rußland ein!" „Der deutsche Kreuzer „Augsburg" beschießt die russische Seefestung Libau." Wie das klingt! Eine neue Sprache. Eine neue Zeit. Also nun ists Ernst, es geht wirklich los. Ein geheimes Grauen vor dem gewaltig Neuen, Unfaßbaren 53