Kritik und Hermeneutik. (§ 394.) 829 spielen die Flutellen personifizierenden Knäbchen 1 ) und er hat schwarze Farbe. 2 ) Am Himmel gibt es mehr Abwechslung. Helios 3 ) ist nach home rischer Vorstellung ein unermüdlicher Wanderer, als welcher er Flügel an den Füssen hat, 4 ) bei den Folgenden aber der Wagenlenker der Sonnen rosse; die Dichter entwickeln jedoch mehr plastische Phantasie als die Künstler: Vier weissstrahlende, geflügelte, Feuer schnaubende Rosse, gold glänzender und geflügelter Wagen, der strahlenhaarige 5 ) Helios die Fackel des Lichtes schwingend, die Strahlen wie Pfeile entsendend und die Sonnenscheibe vorstreckend, 6 ) diese Gedanken beschränken die Zeichner auf ein einfaches Viergespann 7 ) und einen Strahlenkranz um das Haupt des Helios. 8 ) Ausnahmsweise hält er die Himmelskugel 9 ) und lenkt ge flügelte Pferde, 10 ) anderes ist recht nüchtern, wie wenn er Peitsche und Gewand eines Wagenlenkers hat 11 ) oder eine einfache Scheibe ihn be gleitet oder umgibt 12 ) oder sein Gurtriemen die Tierzeichen aufweist. 13 ) Abstrakter Denkende zeichneten eine Scheibe, welcher die Ägypter Flügel gaben. 14 ) Das Antlitz des Helios fällt durch die weitgeöffneten Augen und die wallenden Locken, die es wie ein Strahlenkranz umgeben, auf. 15 ) Selene, 16 ) welche zuerst in der kleinasiatischen Sage von Hyperion persönlich auftritt, wird oft dem Helios entgegengestellt, 17 ) doch, wie na türlich, als eine mindere Gottheit; die strahlenhaarige Göttin hat daher einen Wagen, doch nur ein Zweigespann, 18 ) oder sie reitet bloss auf einem Pferde oder einem Maultier; 19 ) später vertritt ein Rindergespann oder ein Reitochse das Pferd, weil die Mondsichel an Hörner erinnert. Bei Dich tern heisst Selene selbst gehörnt. Wegen ihrer raschen Bewegung haften ihr Flügel an. Die Mondsichel ruht auf ihrer Stirn, den Schultern oder *) S. 762; Pliot. Bruckm. 196; Helbig I Nr. 47. 2 ) Pausan. 8, 24, 6. 3 ) H. Aleandro, ant. tabulae marmoreae Solis effigie symbolisque exculptae, Rom 1676, m. Abb.; Gerhard, über d. Lichtgott heiten auf Kunstdenkmalen, Abh. d. preuss. Akad. 1838, 383 ff.; Panofka, le lever du soleil. 4 ) Schwarzfiguriges Vasenbild : Stackel- berg, Gräber T. 15, 5; Roschers Lex. 1, 1995. 5 ) Baal-Chamon hat nach Macrobius einen goldenen Bart. 6 ) Dazu fonaQo^Mvog Eur. Phoen. 179. 7 ) Preller-Robert 1, 431 A. 5. 6. 437 A. 3; Metope von Ilion: S. 753,7; Silbergefäss: Ant. du Bosph. Cimm. T. 38, 5. 6. 8 ) Stephani (S. 812, &) S. 25 f.; Büste auf dem Kapitol: Wolters 1416. An alten Vasen bärtig z. B. Stackelberg, Gräber T. 15, 5 = Roschers Lex. 1, 1995. <J ) Wandgemälde MB. 7, 55 = Roschers Lex. 1, 2003. 10 ) Mus. Blacas T. 18; Bull. nap. n. s. V T. 10, 9. ]1 ) Peitsche: Wandgemälde a. 0.; Ge wand: Altar von Pergamon; Metope von Ilion. 12 ) Stephani a. 0. S. 26, 1. 2; Roschers Lex. 1, 1996 ff.; z. B. Oyerbeck, Gallerie T. 11, 1; eingerahmte Büste im Louvre: Phot. Giraudon. 13 ) Torso im Vatikan: Raoul-Rochette, mon. ined. 46, 3 — Roschers Lex. 1, 2002. 14 ) Analog Eurip. Ion 122 f.; Orph. fr. 32. 15 ) Münzen von Rhodos; Kopf: Hartwig, Röm. Mitt. 2, 159 ff. T. 7, 7 a. 16 ) W. H. Roscher, Studien zur griech. Mythol. u. Kulturgesch., H. 4, Lpg. 1890, m. 5 T.; Darstellungen auf Vasenbildern: Heyde- mann, Mitteil. S. 91. 17 ) Z. B. in den Giebelfeldern Delpbi’s und des Parthenon: O. Jahn, archäol. Beitr. S. 79 ff.‘ 18 ) Pind. O. 3, 19 f.; Eur. Suppl. 990 f.; Ostgiebel des Parthenon; abg. Stephani, Nimbus u. Strahlenkranz S. 28; CR. 1860, 44; Preller-Robert 1, 437 A. 3. 444 A. 2. 19 ) Stephani, CR. 1860, 43 ff.; Vasen: Rossbach, Antiken S. 23 ff.; Bronze von Patrae: Sestini, lett. 5, 14 T. 1, 13; an der Basis des olympischen Zeus: Preller-Robert 1, 444 A. 3. 445 A. 2.