X. Die Ereignisse an der italienischen Front, amBalkan, in der Türkey zur-Luft und zur See. A.Die Kämpfe an der italienischen Front". J. Die zehnte Isonzo-Gchlacht, Mai bis 5. Juni. Skizzen 25 und 26 in Bd. XI. a) Vorbereitung und Anlage der Schlacht. Als Ergebnis der Konferenz von Rom sowie des Besuchs des Generals Anfang 1917. Nivelle in Ilbirte2) hatte General Graf Cadorna Anfang Februar dem Ministerpräsidenten Sonnino mitgeteilt, daß Italien sich bei den bevor- stehenden entscheidenden Operationen ganz auf sich allein verlassen müsse. Daran hatte er die Forderung zur Anspannung aller Kräfte des Landes geknüpft, um den Sieg zu sichern; beim Heere werde zweifellos ein jeder seine Pflicht tun. Dagegen war im Volke — wie er wußte — eine starke Strömung gegen den Krieg vorhanden, die schließlich auch auf die Haltung der Truppen ungünstig wirken konnte. Im Zusammenhang mit der Besorgnis vor einem österreichisch-ungarischen Angriff führte sie sogar dazu, daß — allerdings ohne Wissen des Ministerpräsidenten — versucht wurde, in der Schweiz Friedensbesprechungen mit Österreich-Ungarn anzuknüpfen, was aber an der Ablehnung der italienischen Gebietsforderungen scheiterte3). General Cadorna wollte den Angriff am Isonzo führen. Die Vor- bereitungen hierzu vermochte er jedoch nur unter weitgehenden Sicherungs- maßnahmen gegen die Rückenbedrohung aus Tirol zu treffen. Daneben war er — vor allem seit das russische Heer durch die Revolution gelähmt war — auch in Sorge wegen eines plötzlich losbrechenden Angriffs des Gegners am Isonzo selbst. Erst mit dem Einsetzen der englisch-sranzösischen Offensive in Frankreich wurde von Mitte April ab diese Besorgnis erheblich geringer. r) Anschluß an Vd. XI, S. 413. — Die Darstellung stützt sich vor allem auf das österr. amtl. Werk, Vd. VI, und auf Cadorna, „La guerra alla fronte italiana", Bd. II. 2) S. 91 f. und 94. 3) S. 171. Weltkrieg. XII. Band. 33