Einnahme des Brückenkopfes von Toboly, 4SI Am 2. April führte nach dem Frühjahrstauwetter der Stochod Hoch- 2. April, wasser; stellenweise hatte sein Wasserspiegel eine Breite von einem Kilo- meter. Nur noch fünf von den 20Stochod-Abergängen wurden durch Flieger als nichtüberflutet festgestellt. Ein gewaltiges Hindernis lag somit unmittel- bar hinter dem Brückenkopf. Da auch der Wind sich gedreht hatte, befahl General von Iaeobi für den 3. April den Angriff. Ilm 6° vormittags be- z. Aprtl. gann die Artillerie mit schlagartigen Feuerüberfällen auf die feindlichen Be- obachtungs- und Befehlsstellen. Am 6"° vormittags setzte die planmäßige Zerstörung der russischen Flankierungsanlagen ein. Die Übergänge über die Stochod-Niederung wurden durch Feuer abgeriegelt. Am 780 begann das eigentliche Wirkungsschießen aller Batterien und Minenwerfer. Das schwache Abwehrfeuer der ihrer Beobachtung beraubten und vergasten rus- fischen Artillerie zerflatterte ohne Wirkung. Der seitliche Einblick des Feindes in das Kampffeld wurde durch Verwendung von Nebeltöpfen und Nebel- geschossen ausgeschaltet. Voll Vertrauen sah die Infanterie die vorzügliche Wirkung der Schwesterwaffe. Am 1" nachmittags stürmte sie vorwärts, der vorschreitenden Artilleriefeuerwalze unmittelbar folgend. Die Rusien wurden völlig überrascht. Ihr Sperrfeuer blieb aus. Der Widerstand war nur ge- ring und konnte im Handgranatenkampf und durch Flammenwerfer schnell gebrochen werden. Im ersten Sturmanlauf wurden drei rückwärtige Linien des Feindes mit überrannt. Bereits um l45 nachmittags war in der Mitte die alte österreichisch-ungarische Stellung am Stochod wieder genommen. Nach rechts einschwenkende Teile der Angreifer rollten die anschließenden feindlichen Stellungen auf und hatten bald ganz Helenin in Besitz, wo auch der rechte Flügel der 1. Landwehr-Division bis an den Fluß vorschwenken konnte. Auch der Nordflügel der Angriffstruppen hatte südwestlich von Nudka Czerwiszeze die zu erreichende Ausgangsstellung für den zweiten Angriffs- tag bereits erkämpft. Sofort vorfühlende Stoßtrupps trafen im Nordteil des Brückenkopfes nur noch auf geringen Widerstand. Artilleriebeobachter meldeten rückläufige Bewegungen in diesem Raum, feindliche Reserven waren nicht im Anmarsch. Am 2" nachmittags erhielt die 1. Landwehr-Division die Genehmigung, noch an diesem Tage auch den Nordteil des Brückenkopfes dem Feinde zu entreißen. Die Artillerie konnte ohne den vorgesehenen Stellungswechsel nach den für den folgenden Tag bereits ausgegebenen Veschußskizzen diesen Angriff vorbereiten. Inzwischen hatte aber die Infan- terie bereits Rudka Czerwiszeze erreicht, das um 4° nachmittags ganz in der Hand der Angreifer war. Am 6° abends war auch Toboly genommen. Ästlich des Ortes reichten nach Süden vorstoßende Teile der Bayerischen Kavallerie- Division der Infanterie die Hand. Etwa um 8° abends war auch nördlich von Rudka Czerwiszeze das linke Stochod-Afer in deutschem Besitz.