Englische Angriffsvorbereitungen. 431 zeigte, reichte zwar für einen großen Angriff noch nicht aus, die Briten waren aber, dank ihren umfassenden Vorbereitungen, in der Lage, sie in kurzer Zeit genügend zu vermehren. Nach der Kräfteverteilung des Gegners kam ein Angriff gegen den Wytschaete-Vogen in erster Linie in Frage. Da sich der geschilderte Ausbau der feindlichen rückwärtigen Anlagen aber auch auf die Gebiete um Apern und an der Küste erstreckte, wurde damit gerechnet, daß auch gegen diese Abschnitte Angriffsabsichten bestünden. Eine Offensive gegen die 4. Armee schien also kaum zweifelhaft zu sein, doch war es fraglich, ob sie nicht nur eine Nebenhandlung darstellen werde, um die deutsche Führung zu zwingen, starke Kräfte an die flandrische Front zu werfen und sich dadurch an der Scarpe zu schwächen, wo der Feind bei Arras weiterhin den Durch- bmch zu erstreben schien. Cs war aber auch möglich, daß die Engländer die großen Angriffe bei Arras aufzugeben oder nur als Teilangriffe fortzusetzen gedachten, um nach rascher Umgruppierung ihrer Truppen die Entscheidung nunmehr in Flandern zu suchen. Die ObersteHeeresleitung glaubte — auch auf Grund von Nachrichten, die ihr unmittelbar zugegangen waren') —, daß der zweite Fall viel Wahrscheinlichkeit für sich habe. Sie wies am 28. April die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht darauf hin, daß den Vor- gängen am Apern- und Wytschaete-Vogen die größte Aufmerksamkeit zu- gewendet werden müsie. Daraufhin setzte die Heeresgruppe für den 30. April eine Besprechung mit dem Oberkommando der 4. Armee und dem Gruppen- kommando Wytschaete an. Z. D>e Besprechung am Zo. April. Am 30. April versammelten sich im Hauptquartier der Gruppe Wyt- 30. April, schaete: von der Heeresgruppe Generalleutnant von Kühl und ein General- stabsosfizier sowie der Nachrichtenoffizier der Obersten Heeresleitung; von der 4. Armee General Sixt von Armin, General Ilse und der Erste General- stabsosfizier; von der Gruppe Wytschaete General von Laffert mit Chef des Generalstabes und Artillerie-Kommandeur. Anwesend waren ferner noch mehrere Generalstabsoffiziere, darunter je einer von den zur Gruppe Wyt- schaete gehörenden und den beiden nördlich und südlich an sie anschließenden Divisionen. Generalleutnant v o n K u h l teilte mit, daß die Oberste Heeres- leitung bestimmt mit einem Angriff auf den Wytschaete-Bogen rechne. Cr vermute, daß dies nur ein N e b e n a n g r i f f sein werde, um starke deutsche Kräfte von den Großkampffronten bei Arras und an der Aisne abzuziehen. Man müffe verhindern, daß der Gegner seinen Zweck erreiche. Eine voll- wertige Ausstattung der 4. Armee für die anscheinend bevorstehende Abwehr- >) S. 256.