426 Der Verlust des Wytschaete-Vogens. Mä»'is>7 ^gegen erhielt er von der Seekriegsleitung die Befehle für seine Seestreit- " ' kräste, die damals hauptsächlich aus 41 Antersee-, 25 Torpedo-, 7 Vorposten- und 5 Fernlenkbooten bestanden; doch hatte er auch für diese alle Maß- nahmen, die den Schutz der Küste bezweckten, im Einvernehmen mit dem Armee-Oberkommando zu treffen. Der flachen, belgischen Küste sind zahlreiche Sande vorgelagert, die Landungsversuche ganz außerordentlich erschweren. Längs des Strandes zieht sich ein schmaler Dünengürtel von einigen hundert Meter Breite hin. Hinter ihm ist völlig ebenes Tiefland, geschützt durch Deiche und durchzogen von zahlreichen Wasserläufen. Zur Sicherung gegen See waren einschließ- lich der Luftabwehr etwa 50 Batterien der Matrosen-Artillerie eingebaut, dabei ungefähr 50 schwere und schwerste Geschütze. Verteidigungsanlagen in den Dünen gestatteten lückenlose Strandbestreichung. Die Landfront des Marinekorps begann östlich von Nieuport,wo die Dünen ungefähr zwei Kilometer Breite erreichen. Hier war das Ostufer der Z)ser und damit auch deren Schleusenanlage in Feindeshand. Als Gegner lagen Franzosen gegenüber. Die Stellung verlief weiter längs der kanalisierten Äser, teilweise mit Vortruppen auf dem Westufer, durch ebenes Tiefland bis südlich von Dixmude. Beiderseits dieses Ortes waren ausgedehnte Strecken vor der deutschen Stellung versumpft. Jenseits dieses Sumpfabschnittes und noch etwas nach Süden über ihn hinaus stand die belgische Armee. Die südlich anschließende Gruppe Apern unter Generalleutnant Dieffenbach (Generalkommando des IX. Reservekorps) hielt mit vier Divi- sionen den Abschnitt bis südlich der Straße Menin—Apern. In diesem schon seit 1914, vor allem in seinem südlichen Teil, immer wieder hart umkämpften Räume beginnt südlich vom Houthulster Wald welliges Gelände, das sich, allmählich ansteigend, zum Höhenrücken Wytschaete—Messines hinzieht. Vor dem Südteil des Abschnittes befand sich die vom Artilleriefeuer zum großen Teil in Trümmer gelegte Stadt Npern. Den schwierigsten, weil scharf gegen Westen vorspringenden Teil der Armeefront hatte mit drei Divisionen die Gruppe W y t f ch a e t e be- setzt. Sie unterstand dem Kommandierenden General des XIX. (sächsischen) Armeekorps, General der Kavallerie von Laffert. Die Stellungen zogen sich in leicht gewelltem Gelände von der Doppelhöhe 60 über den Z)pern/Lys° Kanal und den zu 84 Meter ansteigenden Höhenrücken Wytschaete—Messines zur Douve-Niederung. Nur etwas über drei Kilometer von dem westlich von Wytschaete am weitesten vorspringenden Teile der Stellung lag der 156 Meter hohe Kemmel-Berg, der dem Feinde tiefen Einblick in die deut- schen Linien und ihr Hintergelände bot. Von der Doppelhöhe 60 sowie von Punkten beiderseits des Kanals Z)pern—Comines (große und kleine