VII. Das Ende der französischen Offensivpläne. A.Die ersten Wirkungen der Mißerfolge an der Aisne und in der Champagne. Bereits nach dem ersten unbefriedigend verlaufenen Gewaltangriff hatte is. bis sich General Rivelleam 19. April und den nächstfolgenden Tagen an die 24. April, und italienische Heeresleitung gewandt, um beschleunigten Beginn der von diesen beabsichtigten Offensiven zu erreichen. Unterdessen war am 20.April von General Eadornadie Mitteilung eingegangen, daß er mit 30 Divisionen und 1300 schweren Geschützen in der ersten Maiwoche den Angriff am Isonzo beginnen werde. Am Balkan stand ein neuer Angriff der Armee Sarrail bevor. Die Nachrichten aus Rußland klangen jedoch wenig ermutigend. Ilm der englischen Mitwirkung sicher zu bleiben, aber auch um der Stimmung von Heer und Volk willen, zeigte sich General Nivelle nach außen hin von den bisherigen Angriffsergebnissen befriedigt. Innerlich war er sich aber klar darüber, daß der beabsichtigte schnelle Erfolg nicht erreicht war. „Welche Wandlungen" — so schrieb er in diesen Tagen nieder — „auch dem Operationsplan durch die Ereignisse aufgezwungen werden, die Parole bleibt immer: Tätigkeit, Tätigkeit, Tätigkeit. Die Erschütterung des Feindes muß ausgenutzt werden." Feldmarschall Haig hatte er dem- entsprechend mitgeteilt, daß sich an den allgemeinen für die Offensive erlassenen Weisungen nichts ändere, vor allem sei keine Verlangsamung des Angriffs beabsichtigt. Eine solche Mitteilung schien um so nötiger, als inzwischen der englische Oberbefehlshaber in Amiens am 24. April schon erklärt hatte, er müsse die belgische Küste — wenn die gegenwärtige gemeinsame Offensive sie ihm nicht bringe — durch eine selbständige Operation den Deutschen noch vor dem Herbst entreißen. Die französische Regierung sah in dem bescheidenen Ergeb- nis der Offensive eine Bestätigung ihrer schon lange gehegten Besürch- tungen. So unerwünscht Eingriffe der Politik in die militärische Führung sein mochten, so wenig an einen Wechsel der Heeresleitung mitten in der großen Offensive zu denken war, so schien es doch Pflicht, im Rahmen des Möglichen Schaden zu verhüten. Die Schwere der Verluste, die allmählich