184 Die Schlacht bei Arras. Erhebungen mußten bei etwaigem Großkampf Bedeutung erlangen. Die Februar 1S17. gfa^ Arras bot den Engländern vielfache Möglichkeiten zur schußsicheren Unterbringung von Reserven und verdeckter Aufstellung von Artillerie. Ein Stoß von dort nach Südosten war geeignet, die hier ansetzende deutsche Siegfried-Stellung aus den Angeln zu heben. Der Kampfraum von La Vassee bis Arras trug jedoch nicht nur die Narben J>er großen Schlachten des Jahres 1915. Auch später hatten dort fast ständig erbitterte Kämpfe stattgefunden. Seit langem herrschte scharfer unterirdischer Minenkrieg, und in den ersten Monaten des Jahres 1917 hatten die Engländer unter Einsatz sehr großer Munitionsmengen mit kleineren und größeren Abteilungen, schließlich bis zu Vataillonsstärke, Er- kundungsvorstöße gegen die deutschen Linien unternommen. Der Abschnitt La Vafföe—Arras lag im Gebiet der 6. Armee des Generalobersten Freiherrn von Falkenhausen (Generalstabs- chef Generalmajor Freiherr von Nagel zu Aichberg). Die Armee hatte am I. Februar auf einer rund 75Kilometer langen Front fünf Gruppen- abschnitte') mit insgesamt 12V- Divisionen in vorderer Linie, drei weitere Divisionen standen zur Verfügung der Obersten Heeresleitung hinter der Front. Etwa gleich starke englische Kräfte, am dichtesten anscheinend bei Arras selbst, standen gegenüber. Die Vorbereitungen für die Abwehr eines Großangriffes waren den Weisungen der Obersten Heeresleitung ent- sprechend in Angriff genommen und schriftlich niedergelegt. In ihnen rech¬ nete man für den am meisten bedrohten Frontabschnitt von Souchez bis Arras mit mehr als dem doppelten der bisherigen Kräfte. Die Durchführung der für ihren Einsatz erforderlichen Arbeiten im Gelände scheiterte aber am Mangel an Arbeitskräften. Hinter der Kampfstellung waren eine, allerdings wenig ausgebaute II. und eine ebensolche III. Stellung vorhanden. In durchschnittlich 15 Kilo¬ meter Abstand von der vorderen Linie lief die „Wotan-Stellung". Ihr noch in den Anfängen steckender Ausbau wurde Anfang Februar zugunsten der Siegsried-Stellung eingeschränkt. i2.Februar. Am 12.Februar erbat die Heeresgruppe Kronprinz Rupp- rechtbei der Obersten Heeresleitung für Ende des Monats die Verfügung über eine rückwärtige Division zum Einschieben in den Abschnitt Lens— Arras, „da auf dieser Front mit dem Herannahen von »Siegfried« mit feind- ') Bd. XI, Skizze 16. Die Bezeichnung „Gruppe" ist erst Anfang April eingeführt worden, wird hier der Einfachheit halber aber schon vorher angewendet.