Einfluß des Siegfried-Rückzuges aus den Operationsplan. 175 mit dem französischen linken Flügel dem Feinde dichtauf folgen zu lassen, um seine Kräfte zu fesseln und weitere planmäßige Zerstörungen im Rückzugs- gebiet zu verhindern. Zu weiteren Änderungen mußte General Nivelle sich verstehen, als am 18. März der Feind auch nordwestlich von Soissons, vor dem linken Flügel der Heeresgruppe Durchbruch zurückging. General Micheler erhielt Befehl, sich zum Angriff nicht erst am 10. April, sondern spätestens am 8. April bereitzustellen. Wo auch immer der Gegner vorher die Stellung zu räumen beginne, sollte er sofort mit allen Kräften nachstoßen; beschränke sich der Rückzug des Feindes auf die Front zwischen Vailly und Soissons, so habe sein linker Flügel bis zur „Hindenburg-Linie" zu folgen. Die Heeresgruppe Nord sollte den abgekürzten Angriff (attaque brusquee) auf die „Hinden- burg-Linie" zwischen Oise und Somme vorbereiten. Feldmarschall H a i g wurde gebeten, sich nach diesen Bewegungen zu richten und spätestens am 8. April bei Arras anzugreifen. Über diese Änderungen hinaus beschäftigte sich General Rivelle aber auch schon mit der Frage, wie er sich bei einem deutschen Rückzüge über die „Hindenburg-Linie" hinaus zu verhalten habe. Zu den Abschnitten, die der Feind sicher nicht räumen würde, rechnete er die Stellungen im Ober-Elsaß, in Lothringen und vor Verdun. Er befahl daher General Foch, für die Heeres¬ gruppe Ost östlich der Maas eine Operation mit etwa 40 Divisionen vorzu- bereiten, um den im Ober-Elsaß ohnehin beabsichtigten Angriff zu erweitern. General Petain mit der Heeresgruppe Mitte sollte zwei Operationen ins Auge fassen: eine nach Nordosten in der Richtung auf Spincourt—Longwy, eine andere nach Norden in der Richtung auf Montmsdy und Stenay. In dem Gedanken, daß sein Offensivplan um so weniger vom Feinde durchkreuzt werden könne, je schneller er zur Ausführung käme, schärfte General Rivelle allen Stellen beschleunigte Förderung der Vorbereitungen ein. Am 21. März bestimmt er als Angriffstag (X-Tag) den 8. April für 21. März, die Heeresgruppe Durchbruch, den 10. April für die Heeresgruppe Mitte. Nunmehr brachte aber General M i ch e l e r zur Sprache, daß überraschendes, kräftiges Zuschlagen zwar am Platze gewesen wäre, solange der Gegner noch mit schwachen Kräften in nur zwei Linien stand; jetzt habe er aber vier Linien ausgebaut und zahlreiche Divisionen hinter der Front zusammengezogen, sei also auf den Angriff vorbereitet. Schneller Durchbruch sei daher unwahr- scheinlich und seine Ausnutzung, so wie geplant, zweifelhaft. Ungünstig sei ferner, daß jetzt das Vorgehen der Engländer für den gleichen Tag wie der Durchbruchsangriff seiner Heeresgruppe in Aussicht genommen sei, also nicht