Die Vorbereitung der großen Offensive in Frankreich. 115 auch zurückhielten, doch nachdrücklich und bei der neuerlichen Überlegenheit ihrer Maschinen mit großem Erfolg ein überfliegen der eigenen Linien ver- wehrten. Im Laufe des Januar 1917 trafen weitere Meldungen über bedeutende Januar/ Schanzarbeiten längs der Oise und Serre bei La Fsre ein. Besonders stark 5c6tuat l917> schien der Westrand von St. Quentin befestigt zu werden. Betonierte Gräben sollten von Morcourt (fünf Kilometer nordöstlich von St. Quentin) bis Vendhuille laufen. Sehr stark sollten auch die Anlagen beiderseits der Straße Bapaume—Cambrai zwischen Bertincourt und Inchy sein. Im Februar brachten Heimkehrer aus der Gegend von Guise, St. Quentin und Cambrai weitere Nachrichten über Räumung von 25Ortschaften, Ausbau des rückwärtigen Bahn- und Straßennetzes und Einrichtung von Etappen- magazinen in Bavai und Maubeuge. Auch sei die Rede von der Rückver- legung der Hauptquartiere des Kronprinzen Rupprecht von Bayern von Douai nach Valenciennes und Möns, der 2.Armee von St. Quentin nach le Cateau, der 1. von Cambrai nach Valenciennes, der 6. von Douai nach Tournai. Ein Dolmetscher, der bei der Kommandantur Cambrai beschäf¬ tigt gewesen war, meldete den Wortlaut von vorbereiteten Maueranschlägen, in denen die Bevölkerung zur Ruhe ermahnt wurde, für den Fall, daß die Deutschen die Stadt freiwillig räumten und diese zwischen die beiden Kampflinien zu liegen käme. Aber gerade diese Nachricht erinnerte an einen Befehl aus der Zeit vor der Somme-Schlacht, der in allen Einzelheiten durchgearbeitete Rückzugsanordnungen des deutschen XVII. Armeekorps enthalten hatte, ohne daß der Rückzug dann eintrat'). Die Heeresgruppe Nord meldete mehrere Brückensprengungen südlich von Noyon und gründ¬ liche Straßenzerstörungen, besonders auch vor der nördlich anschließenden englischen Front. Dort wie vor der Heeresgruppe Nord selber wurde eine Schwächung der deutschen Artillerie bis zur Hälfte ihrer bisherigen Stärke festgestellt. Andererseits hatte man von der vorderen Infanterielinie den Ein- druck erhöhter Tätigkeit, sowohl was den Ausbau der Stellung als auch was Patrouillenunternehmungen anbetraf. Am 22.Februar faßte eine Denkschrift des 2. (Nachrichten-) Büros der Februar, französischen Heeresleitung die Erkundungsergebnisse folgender- maßen zusammen: Eine zusammenhängende und ernsthaft ausgebaute Linie zwischen St. Gobain, St. Quentin, Cambrai, Lille sei nicht bestätigt, sondern nur Teile, die vielleicht einmal eine rückwärtige Front bilden könnten. Man dürfe nicht voreilig einen freiwilligen Rückzug der Deutschen vor einem ') Franz. amtl. Werk, Vd. V, 1, Ann. 731. Cs handelte sich um einen Befehl der 35.1. D. vom 26.Juni 1916, der auf höhere Weisung zurückging, aber nicht zur Aus- iührung kam. 8*