382 Die Kämpfe an der russischen Front: Vrussilow-Offensive. 22 'sktober demselben 14. Oktober setzten aber auch die von General von der Marwitz erwarteten Angriffe gegen die ö.-u. 4. Armee tatsächlich ein. Sie trafen die Gruppe Beckmann, den rechten Flügel des Korps Szurmay, die auf dem linken Flügel der Gruppe Marwitz stehende ö.-u. 2. Infanterie- Division und wiederum die deutsche 20. Infanterie-Division. Die Heftigkeit der Angriffe, besonders im Abschnitt Zaturce—Zubilno, wo letztere Division die in der Nacht zum 16. Oktober und im Laufe des Tages wohl zehnmal anstürmende russische Infanterie abwies, zeigte, daß es dem Gegner mit diesen Angriffen ernst war; das bewies auch die auffallende Vermehrung seiner Luftstreitkräfte. Deren besonders planmäßiger Einsatz zu Aufklärung und Kampf führte zu der Vermutung, daß es sich um französische Flieger- verbände handele'). Das Kampfgeschwader 2 aber war gerade im Begriff, nach dem Westen abbefördert zu werden. In dreitägigen Kämpfen holte sich der Gegner vom 14. bis 16. Oktober eine neue schwere Niederlage. Nördlich des Angriffsabschnittes aber gingen am 18. Oktober bei Tages¬ anbruch Truppen der 19. Infanterie-Division nach Gasabblasen zum Angriff über, nahmen die russische Stellung beiderseits Iulianowka in etwa zwei Kilometer Breite und säuberten das westliche Stochod-Afer. Inzwischen hatte sich der Gegner bei der S ü d a r m e e noch einmal zu einer Kraftanstrengung aufgerafft. Aber seine am 15. Oktober gegen das Korps Gerok mit starken Kräften unternommenen Angriffe beiderseits Swistelniki wurden von der 3. Garde-Infanterie-Division unter General- major von Lindequist und dem rechten Flügel der inzwischen hier ein¬ gesetzten 49. Reserve-Division überall abgewiesen. Die gegen die übrige Front des Korps versuchten Angriffe kamen im Abwehrfeuer der Artillerie über erste Ansätze nicht hinaus. Als dann am 16. Oktober mit verstärkter Artillerieunterstützung unternommene russische Angriffe vor den Hindernissen der 3. Garde-Infanterie- und 49. Reserve-Division abermals zusammen¬ brachen, stießen zwei Regimenter der 3. Garde-Division dem weichenden Feinde nach, nahmen die vorderen russischen Gräben südwestlich von Swistelniki, machten etwa 2000 Gefangene und wiesen in der um einen Kilo¬ meter nach Osten vorgeschobenen Stellung alle Gegenangriffe ab. In den nächsten Tagen folgten weitere gut vorbereitete Angriffsstöße beim Korps Fuchs und besonders beim Korps Gerok, um den Gegner vom westlichen Rarajowka-Afer zu vertreiben. Beteiligt waren Truppen der 199. und 3. Garde-Infanterie- sowie der 49. Reserve-Division. Sie hatten Erfolg. Am 22. Oktober fiel das letzte russische Widerstandsnest auf dem Westufer. Insgesamt wurden 5000 Mann gefangen eingebracht; die Gesamtverluste *) Eine Bestätigung liegt nicht vor.