O. V. Ost: Scheitern russischer Durchbruchsversuche bei Hgr. Linstngen. Z?? Szelwow wurden durch Gegenstöße bald wieder vollständig ausgeglichen. Dagegen gelang dem Gegner schließlich infolge seiner großen Überlegenheit am Nordflügel der teilweise aus Landwehrtruppen bestehenden Gruppe Beckmann bei Korytnica der Einbruch in die Stellung; er wurde durch ins- gesamt acht deutsche Bataillone abgeriegelt. Cin am folgenden Tage mit 2». bis dem ersten Morgengrauen unternommener Gegenangriff stieß auf neuen starken Angriff des Gegners und drang nicht durch. Der Oberbefehls- haberOst wie auch die Heeresgruppe wiesen der ö.-u. 4. Armee alle irgend verfügbaren Reserven, insgesamt acht Bataillone, zu. Außerdem hielt der Oberbefehlshaber Ost ein Regiment der gerade nach Serbien abrollenden 217. Infanterie-Division zurück und holte das eine soeben zur ö.-u. 2. Armee abbeförderte Regiment der 49. Referve-Division wieder heran. Generaloberst von Linsingen hielt die Wiedergewinnung von Korytnica für „unbedingt erforderlich", hatte aber zunächst nicht die Kräfte dazu. Die Russen setzten hier, wenn auch vergeblich, ihre Angriffe bis zum 22. September fort*). Die Reserven für die Abwehrkämpfe wie für Abgaben an die Oberste Heeresleitung hatte der Oberbefehlshaber Ost in der letzten Zeit vornehmlich aus der Heeresgruppe Eichhorn genommen. Seit dem 17. Sep¬ tember aber ließ die Anhäufung von Kräften hinter der feindlichen Front im Abschnitt Smorgon—Wifzniew-See (russisches XX., XXXVI. und XXIV. Korps) Angriffsabsichten vermuten; auch wurde bei Smorgon das I. sibirische Korps festgestellt. Anderseits kam der Oberbefehlshaber Ost mehr und mehr zu der Auffassung, daß bei der Heeresgruppe Woyrsch »in absehbarer Zeit mit nachhaltigeren Angriffen nicht zu rechnen" sei. Sieben schwere Batterien gingen am 21. September von dort zur Heeres- gruppe Linsingen, denn gegen die Gruppe Marwitz bereitete der Gegner offensichtlich neue Angriffe vor. Er löste seine abgekämpften Divisionen erster Linie ab und führte weitere Kräfte heran: Die Generalkommandos des XXVI. und XXV. Korps wurden am 23. September westlich von Luek 2z. bis festgestellt. Flieger beobachteten bis zum 25. lebhafte Transportbewegungen ®"Scl>t<lmbcv' über Luek nach Westen. Der Oberbefehlshaber Ost kam zu der Äber- zeugung, daß der Gegner hier „neue sehr starke Kräfte" vereinige, und ord- nete an, daß alle Teile der 218. Infanterie-Division nach beendeter Auf- stellung von den Heeresgruppen Eichhorn und Woyrsch unverzüglich zu seiner Verfügung nach Wladimir-Wolynfk heranbefördert würden. Bei der ö. - u. 2. Armee versuchte der Gegner am 25.September ebenso wie bereits zwei Tage vorher nochmals vergeblich gegen den Südflügel einen ') S. 387.