Südarmee: Wechselvolle Kämpfe. 369 Dann aber wurden feindliche Angriffsvorbereitungen auch noch weiter südlich erkannt. Der am 16. September einsetzende russische Angriff traf den linken Flügel der 3. Garde-Infanterie-Division, die I.Reserve-Division und das türkische XV. Korps. Bei Swistelniki brach der Gegner mit starken Kräften über den Narajowka-Abschnitt vor; die 1. Reserve-Division wurde beider- seits des Dorfes auf die Höhen zurückgedrängt, ebenso verlor östlich des Flusses die türkische 20.Division etwa zwei Kilometer Boden. Eingesetzte Reserven vermochten das weitere Vordringen des Gegners zu verhindern. Im Norden hatte sich die türkische 19. Division tapfer behauptet, einige verlorene Gräben zusammen mit österreichisch-ungarischen Truppen im Bajonettkampf wiedergenommen. Russische Ablenkungsangriffe des gleichen Tages gegen den linken Flügel der ö.-u. 3. A r m e e wurden bereits im Abwehrfeuer erstickt, stärkere gegen den rechten Flügel der 2. Armee scheiterten an diesem und dem folgenden Tage an der Abwehr der Gruppe Eben. Von der Gruppe Gerok der Südarmee traten am 17. September der linke Flügel der 3. Garde-Infanterie-Division, die 1. Reserve- und die 208. Infanterie-Division zum Gegenangriff an. Die Höhen beiderseits von Swistelniki und das Dorf selbst wurden zum großen Teil wiedergenommen. Dagegen gelang dem Gegner ein neuer Einbruch auf dem rechten Flügel des türkischen Korps, der aber mit Unterstützung der soeben herangeführten 216.In- fanterie-Division in erbittertem Kampf völlig wieder ausgeglichen wurde. Russische Gegenangriffe, besonders gegen die 1. Reserve-Division, blieben erfolglos. 3000 Gefangene wurden allein bei der Gruppe Gerok eingebracht. In wechselvollen Kämpfen wurden an der Rarajowka bis zum 19. Sep- tember deutscherseits noch geringe Fortschritte erzielt, es gelang aber nicht, den Gegner vom Westufer wieder ganz zu vertreiben. Das war jedoch — wie General Graf Bothmer am 23. September der Obersten Kriegs- leitung') berichtete — für dauernde Behauptung der jetzigen Front von Wichtigkeit. Er habe die Angriffe hier vorläufig einstellen müssen, sei aber entschloffen, nach Neuordnung der Verbände, Festigung der jetzigen Stel- lungen und Ausgleich der Verluste sie wieder aufzunehmen. Der Gegner war nach wie vor zwischen Narajowka und ZlotaLipa „stark massiert"; Flieger beobachteten Truppenausladungen westlich von Tarnopol. Inzwischen waren in der Gliederung der Südarmee Änderungen ein- getreten: Aus dem rechten Flügel war ein deutsches Generalkommando neu eingesetzt worden, die 1. Reserve-Division sollte gegen die 36. ausgetauscht, die 208. Infanterie-Division demnächst abgegeben werden; kleinere Teile 0 ©.23. Weltkrieg. XI. Band. 24