354 Die Kämpfe an der russischen Front: Brussilow-Offensive. weiteren Bataillonen dorthin einverstanden. Aber auch hinter die Front am Iabloniea-Paß mußten Teile der Diviston entsandt werden, da trotz Ein- fatzes der letzten örtlichen Reserven die nördlich des Passes kämpfenden verbündeten Truppen sich nur mühsam behaupteten. Das soeben neu über- wiesene Generalkommando des XXV. Reservekorps, Generalleutnant Suren, sollte die Führung in diesem gefährdeten Abschnitt übernehmen. Cin hinter der gleichfalls angegriffenen Südarmee bereitstehendes deutsches Landsturm-Regiment wurde der 7. Armee zugeführt. Die Heeresgruppe war in berechtigter Sorge hinsichtlich der weiteren Entwicklung an ihrer Front, denn alle Reserven waren verausgabt und die russischen Angriffe schienen weiterzugehen. 4. ms Vom 4. September abends ab fetzten schwere Angriffe dreier russischer 9. September. Divisionen gegen das Karpatenkorps ein. Bei der 200. Infanterie-Division brach der Gegner mit vielfacher Überlegenheit östlich des Smotree in die nur dünn besetzten Linien ihrer drei Jäger-Regimenter trotz tapferster Gegen- wehr ein, und auch die kampferprobte 1. Infanterie-Division geriet in der Gegend der Kruhla Kiezerka in ernste Lage. Generaloberst von Pflanzer hatte ihr inzwischen ein ungarisches Infanterie-Regiment zur Verstärkung gesandt, die Oberste Heeresleitung genehmigte jetzt die sofortige Zuführung der noch verfügbaren Teile der 10. bayerischen Infanterie-Divi- sion über Maramaros Sziget. Im Kriegstagebuch der Heeresgruppe heißt es am 6.September: „Die Ereignisse der letzten Tage lassen es immer klarer zutage treten, daß die Russen den festen Willen haben, mit starken Kräften alles zu tun, um die Karpaten zu überschreiten. Eine weitere Verstärkung der 7. Armee trotz Zuführung der 10. bayerischen Infanterie-Division bleibt daher dringend erwünscht." Die Lage erschien noch bedrohlicher durch das Vordringen der Rumänen in das obere Maros-Tal'); das mußte den rechten Flügel und die rückwärtigen Verbindungen der Heeresgruppe in Mitleidenschaft ziehen, falls es der ö.-u. 1. Armee nicht gelang, ihm Einhalt zu tun. Auf dem rechten Armeeflügel. beim ö.-u. XI. Korps wurde heftig gerungen. Das Karpatenkorps hatte weitere schwere Kämpfe zu bestehen. Südöstlich der Vaba Ludowa scheiterten am 6. September vier russische Mafsenangriffe; am 7. September gelang es dem Gegner, bei einem auf dem linken Flügel der 1. Infanterie-Division eingesetzten Honved-Regiment durchzustoßen und den Einbruch am folgenden Tag noch zu erweitern; eine deutsche Batterie ging verloren. Ein am 8. bei Borsa eintreffendes Regiment und Artillerie der 10. bayerischen Infanterie-Division kamen noch rechtzeitig, um die in der Mitte des Karpatenkorps klaffende Lücke zu schließen und den Einbruch -) S. 218.